30.09.2016 11:21:46

Aufsichtsrat segnet einschneidenden Umbau bei Commerzbank ab

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Martin Zielke kann den einschneidenen Umbau der Commerzbank wie geplant einleiten. Der Aufsichtsrat von Deutschlands zweitgrößter Bank hat die vom Vorstandschef angekündigte Rosskur, inklusive des Abbaus von 9.600 Stellen abgesegnet. "Der Stellenabbau ist ein tiefer Einschnitt und ein schmerzhafter Prozess für die Bank und jeden Betroffenen", erklärte Zielke. "Er ist aber notwendig, um die Bank zukunftsfähig zu machen." Die Commerzbank sei zwar stabil, aber nicht profitabel genug, begründete Zielke.

   Der einschneidende Umbau hat auch personelle Konsequenzen. Markus Beumer, Vorstand der Mittelstandsbank, wird die Bank per Ende Oktober verlassen. Beumer hat die Sparte Mittelstandsbank der Commerzbank seit dem Jahr 2008 geführt. Den Bereich wird allerdings der neuen Strategie zufolge in seiner jetzigen Struktur demnächst nicht mehr geben. Michael Reuther übermimmt Leitung der Firmenkundensparte.

   Die Mittelstandsbank war besonders hart von den Nullzinsen getroffen. Beumer stand in der Kritik, zu spät auf das schwierige Umfeld gegengesteuert zu haben. Unter Beobachtern galt Beumer, der schon seit 2008 im Vorstand der Commerzbank sitzt, Anfang des Jahres noch als interner Kandidat für den Vorstandsvorsitz.

   Die Commerzbank hatte bereits am Donnerstag am Rande einer Aufsichtsratssitzung ihre Stellenabbaupläne öffentlich gemacht. In den nächsten Jahren sollen insgesamt 9.600 der derzeit etwa 45.000 Stellen abgebaut werden. In Wachstumsfeldern will die Bank dafür 2.300 neue Stellen schaffen. Zudem kündigte die teilverstaatliche Bank an, bis auf Weiteres keine Dividende mehr an die Anteilseiger zu zahlen. Im vergangenen Jahr hatte die Commerzbank noch einen Milliardengewinn erzielt und erstmals seit der Finanzkrise wieder eine Dividende gezahlt.

   Die Restrukturierung und der Umbau der Bank schlagen mit rund 1,1 Milliarden Euro zu Buche und lassen den Gewinn schrumpfen. Mit dem Umbau setzt die Commerzbank auf wieder höhere Gewinne bis Ende 2020. Dazu will sie sich auf ihre Kerngeschäfte mit Privatkunden und kleinere Unternehmen sowie das Segment Firmenkunden, zu dem große Unternehmen und künftig auch die Investmentbank gehören.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   September 30, 2016 04:50 ET (08:50 GMT)

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