DAX
EZB und weitere Prognosen |
30.11.2018 11:21:43
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Auf diesem Stand sieht die Commerzbank den DAX Ende 2019
Die US-Konjunktur habe in diesem Jahr einen starken Schub durch die Senkung der Steuern und die Erhöhung der Staatsausgaben erhalten, der im kommenden Jahr ausbleibe. Zudem werde das Wirtschaftswachstum durch die Geldpolitik der US-Notenbank gedrückt, die den Leitzins seit Ende 2015 bereits acht Mal angehoben hat und nächstes Jahr laut den Commerzbank-Analysten - nach einem weiteren Zinsschritt im Dezember - zwei weitere Mal anheben wird. Der Leitzins läge dann bei 3,00 Prozent. Die Volkswirte der Bank gehen davon aus, dass das Wachstum der US-Wirtschaft im kommenden Jahr auf 2,5 Prozent zurückgehen wird.
Im Euroraum schwächele die vom Außenhandel abhängige Industrie. Dies liegt laut Krämer vor allem an den Exporten nach China, die mittlerweile kaum noch wüchsen. Krämer geht allerdings davon aus, dass es der chinesischen Regierung gelingen wird, die Binnennachfrage anzufachen und die heimische Wirtschaft so zu stabilisieren. Dann dürfte sich auch der Aufschwung im Euroraum fortsetzen, für den die Commerzbank-Volkswirte 2019 ein Wachstum von 1,4 Prozent erwarten.
Risikofaktoren Italien und Brexit
Die Haushaltskrise in Italien stelle ein Abwärtsrisiko dar, so der Experte weiter. Er glaubt aber nicht, dass der Konflikt eskalieren wird. "Italien wird den Haushaltsstreit bis zu den Europawahlen im kommenden Mai fortsetzen", erwartet Krämer. "Nach den Europawahlen wird Italien moderatere Töne anschlagen und damit die Tür für einen Formelkompromiss öffnen."
Auch der Brexit stelle weiterhin einen Unsicherheitsfaktor dar. "Leider hat die EU dem Brexit-Abkommen ihren Stempel so deutlich aufgedrückt, dass eine Zustimmung des britischen Parlaments fraglich ist", sagte Krämer.
Diese Faktoren sowie die weiterhin nicht in Fahrt kommende Kerninflation dürften nicht ohne Eindruck auf die Europäische Zentralbank (EZB) bleiben. Die Notenbank wird nach Einschätzung der Commerzbank-Experten ihren Leitzins nicht schon 2019 anheben, sondern erst im März 2020 - allerdings ohne damit einen Zinserhöhungszyklus einzuleiten.
"Eine wirkliche Wende der Geldpolitik ist im Euroraum weiterhin nicht in Sicht", glaubt Krämer. Wenn die Konjunkturindikatoren im Frühjahr ihre Talfahrt beenden und sich die italienische Regierung nach der Europawahl kompromissbereiter zeige, dürfte sich aber zumindest der DAX wieder erholen. Die Commerzbank-Jahresendprognose für den deutschen Leitindex liegt bei 12.500 Punkten. Gegenüber dem aktuellen Punktestand bedeutet das ein Potenzial von rund 11 Prozent.
DJG/gos/bam/gos
Dow Jones Newswires
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