28.02.13 | ATX – Bullen und Bären noch im Kampf | |
21.01.13 | ATX peilt 3.000 Punkte an, DAX langfristig 30.000 Punkte | |
20.12.12 | ATX erreicht erstes Kursziel - sichern Sie sich jetzt ab! |
Stefan Salomon-Kolumne |
13.12.2012 14:00:53
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ATX und DAX im Aufwärtstrend-Kanal
Bärenfalle als Impuls im DAX
Charttechnisch wurde zum Einstieg geklingelt, nachdem sich ein vorheriges Verkaufssignal im DAX als Bärenfalle erwies. Denn anfänglich fiel der DAX aus seiner vorherigen, mehrwöchigen Range zwischen ca. 7.183 bis 7.446 Punkten erst nach unten heraus – ein Verkaufssignal. Die übergeordneten Zeitebenen der japanischen Chartanalyse, der Candlesticks, waren zu diesem Zeitpunkt jedoch noch deutlich positiv. Zudem wurde im weiteren Verlauf die untere Begrenzung eines umgekehrten Dreiecks, die eine Unterstützung darstellt, getestet. Es war daher nicht allzu überraschend, dass sich der DAX wieder dynamisch erholte. Der folgende Re-Break der 7.200er-Marke machte dann doch deutlich, dass das vorherige Verkaufssignal eine Bärenfalle darstellte – der Re-Break war ein klares Kaufsignal. In der Chartanalyse sind Bullen- oder Bärenfallen hervorragende Anzeichen, dass ein Markt bereinigt ist. Letztlich konnte hieraus ein Kursziel, die 7.600er-Marke in Verbindung mit der oberen Begrenzung des Dreiecks, abgeleitet werden. Dieses Kursziel ist nun erreicht.
Wie geht es weiter im DAX?
Aus Sicht der Chartanalyse besteht weiteres Aufwärtspotenzial, denn der langfristige Aufwärtstrend-Kanal, der seit Mitte 2011 besteht, ist intakt. Dessen obere Begrenzung stellt das Maximal-Kursziel dar. Somit wäre auch ein Niveau von 9.000 Punkten ableitbar.
Auch die Monatskerzen, die sehr gut die übergeordnete Stimmung im Markt wiedergeben, sind positiv. Im November wurde Schwung geholt, um über das Jahreshoch 2011 zu laufen. Ein Monatsschlusskurs über der 7.600er-Marke würde sodann als naheliegendes Kursziel das Allzeithoch des DAX bei 8.151 Punkten offerieren. Nach der deutlichen und schnellen Aufwärtsbewegung in den letzten Wochen steigt jedoch auch die Neigung der kurzfristig orientieren Trader und Anleger zu Gewinnmitnahmen. So zeigen die Tageskerzen eine Folge von Tageshöchstkursen an. Eine entsprechende Abfolge von Höchstkursen wird in der japanischen Methode der Candlesticks als starke Anspannung eines Marktes betrachtet – verbunden mit dem Risiko eines dynamischen Rückschlags. Ein solcher Rückschlag bietet aber aus lang- und mittelfristiger Perspektive eher eine Kaufgelegenheit.
ATX im positiven Fahrwasser
Im Gegensatz zum DAX zeigt der ATX dagegen zwar ebenfalls einen Aufwärtstrend seit Mitte 2012, das Jahreshoch aus 2011 bei 3.012 Punkten ist allerdings noch in weiter Ferne. Betrachten Sie hierzu einmal die Monatskerzen im ATX.
Diese zeigen seit Juni 2012 eine positive Stimmung an – die sich mit dem Anstieg über das bisherige Jahreshoch im Februar 2012 auch nochmals befestigt hat. So ist auch im ATX grundsätzlich mit weiterhin steigenden Kursen zu rechnen. Widerstand stellt jedoch hier die runde Marke von 2.500 Punkten dar – zudem muss auch das obere Drittel der langen schwarzen Monatskerze vom August 2011 als kräftige Widerstands-Zone gelten. Damit kann im ATX aus langfristiger Perspektive eine Widerstands-Zone zwischen ca. 2.500 bis 2.659 Punkten angenommen werden. Diese Zone dürfte in 2013 getestet werden – hier dürfte aber vorerst auch das Ende der Aufwärtsbewegung liegen.
ATX kurzfristig überkauft
Ebenso wie der DAX ist auch der ATX kurzfristig in einem überkauften Zustand, da sich seit Mitte November in den Tageskerzen eine stete Abfolge von Tageshöchstkursen zeigt – die nur vereinzelt von leichten Entspannungen unterbrochen wird. Die Gefahr eines Rückschlags ist damit aus Sicht der japanischen Kerzenchartanalyse vorhanden. Eine gute Unterstützung bietet jedoch schon das Niveau bei ca. 2.290 bis 2.250 Punkten – hier wäre auf neuerliche Kaufsignale zu achten. Interessant im ATX sind jedoch nicht nur die Candlesticks, sondern auch eine Keilformation und ein seit August 2012 konstruierbarer Aufwärtstrend-Kanal.
Das Kursziel nach Ausbruch aus dem Keil kann bei ca. 2.420 Punkten abgetragen werden – ein weiteres Kursziel stellt die obere Begrenzung des Aufwärtstrend-Kanals dar. Rücksetzer sind somit zu kaufen – erst eine Rückkehr der Kurse in die Keilformation und damit unter ca. 2.235 Punkte würde das derzeit bullishe Bild infrage stellen. Der Ausbruch aus dem Keil würde dann ein Fehlsignal darstellen.
Stefan Salomon wurde 1963 geboren und ist freiberuflicher Technischer Analyst. Sein Motto: "Börse ist einfach!" Seine Spezialgebiete: Candlesticks und Charttechnik. Seit nunmehr 20 Jahren ist der Experte an den Börsen aktiv, veranstaltet Seminare, coacht Trader und gibt seinen Börsenbrief heraus, den Candlestick-Letter. Vielen Anlegern ist Stefan Salomon aus den Medien bekannt (wallstreet-online.de, n-tv, Deutsches Anleger Fernsehen DAF, Börsen-Zeitung, Euro am Sonntag, boerse.ard, etc.). Auf seiner Website www.candlestick.de finden Sie weitere Infos und Analysen von Stefan Salomon.
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