WOCHENAUSBLICK |
19.09.2016 20:49:00
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ATX und DAX bleiben im Bann der US-Notenbank Fed
Die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA seien zu schlecht gewesen, um den Leitzins zu erhöhen, lautet der Tenor am Markt. Neben schwachen Industriedaten hätten zuletzt auch die Daten aus dem Einzelhandel offenbart, dass der für die USA wichtige Konsum ebenfalls ins Straucheln komme, kommentierte Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Dies gebe wohl endgültig den Ausschlag dafür, den September-Termin hinsichtlich einer weiteren Zinsanhebung der Fed gänzlich zu verwerfen. "Die US-Wirtschaft, die zwei Drittel vom Konsum getrieben wird, zeigt jetzt genau dort Schwächen, wo die US-Notenbank Stärke sehen möchte", sagte Stanzl.
Neben der Fed könnte am Mittwoch eine weitere Notenbank zumindest kurzfristig für Kursbewegung am Aktienmarkt sorgen, steht doch ebenfalls der Leitzinsentscheid in Japan auf der Tagesordnung. Laut der BayernLB dürfte die Bank of Japan ihre bereits sehr expansive Geldpolitik über Käufe von Staatsanleihen und ETFs weiter lockern, am Leitzins selbst aber nichts ändern.
Von den Aktienexperten der DZ Bank hieß es, das insgesamt anhaltend günstige monetäre Umfeld bilde einer ihrer Stützpfeiler für ihre gerade erst vorgenommene Erhöhung der Aktienmarktprognosen. Sie sehen den deutschen Leitindex DAX zum Ende des Jahres bei 11.000 Punkten. Zuletzt war der deutsche Leitindex auf rund 10.300 Punkte zurückgefallen aus Sorge vor steigenden Zinsen und angesichts der bestehenden weltwirtschaftlichen Unsicherheiten wie dem Brexit.
Doch nicht alle Analysten teilen die Zuversicht der DZ Bank. Dem Düsseldorfer Bankhaus Lampe zufolge spielt es fundamental gesehen im Grunde keine Rolle, ob die Fed im September bereits den Leitzins ein weiteres Mal anhebt oder erst später. Selbst wenn es frühestens im Dezember passieren sollte, wie von den Lampe-Volkswirten erwartet, dürfte sich das kurzfristige Gewinnpotenzial für Aktien in Grenzen halten, sofern nicht auch die Gewinnschätzungen für die Unternehmen stiegen. Die Entwicklung des ATX steht ebenso auf wackligen Beinen. Gerade in der vergangenen Woche hatte der österreichische Leitindex mit einem beispiellosen Auf und Ab gezeigt, wie labil er in diesen Tagen ist.
Abseits der Notenbank-Politik sind einige deutsche Unternehmen auch ihres eigenen Glückes Schmied in Sachen Aktienkursen: Nach der vor wenigen Tagen erzielten Einigung zwischen Bayer und Monsanto zur Übernahme des US-Saatgutherstellers dürfte der größte Zukauf in der deutschen Firmengeschichte beim Treffen des Bayer-Chefs Werner Baumann mit Analysten am Dienstag einen breiten Raum einnehmen.
Die Monsanto-Aktionäre und die Behörden müssen dem Deal noch zustimmen. Nachdem der Kaufpreis mit 66 Milliarden US-Dollar etwas niedriger ausfällt als am Markt befürchtet, richtet sich das Augenmerk nun auf die notwendigen kartellrechtlichen Freigaben. JPMorgan-Analyst Richard Vosser erwartet, dass Bayer Teile des Baumwollsaatgut-Geschäfts verkaufen muss. Auch die Finanzierung des Mega-Deals dürfte Fragen aufwerfen.
Die am Dienstag nach US-Börsenschluss anstehenden Quartalszahlen des US-Logistikkonzerns FedEx dürften hierzulande bei den Anlegern des Konkurrenten Deutsche Post Beachtung finden. Am Freitag legt zudem der im SDax notierte Fußballverein BVB (Borussia Dortmund) seinen jüngsten Geschäftsbericht vor.
Am Montag treten außerdem einige Änderungen in deutschen und europäischen Aktienindizes in Kraft. Entsprechende Indexfonds werden ihr Portfolio entsprechend anpassen. So muss im TecDAX der Chipzulieferer SÜSS MicroTec Platz machen für das Systemhaus S&T. Die rückläufige Auftragslage hatte dem Aktienkurs von SÜSS MicroTec schwer zugesetzt, so dass der Börsenwert deutlich gesunken war. Im SDAX ersetzt der Haushaltswarenhersteller LEIFHEIT den Online-Broker Comdirect. Bei der Commerzbank-Tochter hatte es vor allem an der Liquidität an der Börse gehapert. Änderungen im DAX und MDAX gibt es nicht.
In den EuroSTOXX 50 rücken der Sportartikelkonzern adidas, der fusionierte Lebensmittel-Einzelhändler Ahold Delhaize sowie der Baustoffkonzern CRH auf. Absteigen müssen die Supermarktkette Carrefour, der Versicherer Generali sowie die Bank UniCredit. Im Stoxx Europe 50 ersetzt der Agrarchemiekonzern Syngenta den Luxusgüterproduzenten Richemont.
Ferner kommen aus den USA am Montag sowie am Donnerstag neue Daten zum Häusermarkt. Die Einkaufsmanager-Indizes liefern dann am Freitag Hinweise zur Stimmung im Dienstleistungssektor und im Verarbeitenden Gewerbe der Eurozone sowie im Verarbeitenden Gewerbe der USA./ajx/das/he
Von Achim Jüngling, dpa-AFX
FRANKFURT (dpa-AFX)
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