Vorsicht geboten |
29.01.2020 22:05:00
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AT&T setzt nach TV-Kundenschwund auf eigenen Streaming-Dienst - Aktie schwach
2019 lag das Wachstum mit gut 6 Prozent auf 181,2 Milliarden Dollar (rund 165 Mrd Euro) zwar deutlich höher. Dies hatte AT&T aber hauptsächlich dem 2018 für 85 Milliarden Dollar übernommenen Medienkonzern Time Warner zu verdanken. Auch im Mobilfunk ging es mit den Erlösen leicht nach oben. Im Geschäftskundenbereich sowie im Breitbandfestnetz lief es aber weniger rund. An der New Yorker Börse verlor die Aktie 4,02 Prozent auf 37,03 US-Dollar.
Wegen höherer Preise, auslaufender Rabatte und nicht zuletzt wegen der zunehmenden Streaming-Konkurrenz verliert AT&T seit einiger Zeit immer mehr TV-Abokunden. Zusammengerechnet belief sich der Rückgang im vergangenen Jahr auf über vier Millionen Kunden. Der Konzern will nun ebenfalls am Erfolg des Streaming-Modells teilhaben und startet im Mai seinen eigenen Services mit dem Namen HBO Max. Mit einem Preis von 15 Dollar pro Monat wird das Angebot im Vergleich zu anderen Anbietern allerdings recht teuer sein.
Der Gewinn je Aktie fiel 2019 gegenüber dem Vorjahr wegen Abschreibungen und hohen Investitionen in das Mediengeschäft um mehr als ein Drittel auf 1,89 Dollar. Um Sondereffekte bereinigt waren es allerdings 3,57 Dollar und damit etwas mehr als ein Jahr zuvor. Im laufenden Jahr peilt AT&T einen Zuwachs auf 3,60 bis 3,70 Dollar je Aktie an.
Auch den Schuldenabbau will das Unternehmen weiter vorantreiben, die Verbindlichkeiten aus der Time-Warner-Übernahme sollen noch in den nächsten drei Jahren komplett wettgemacht werden. Dafür hatte das Unternehmen unter anderem Geschäftsteile in Puerto Rico und auf den Jungferninseln sowie seine Mehrheitsbeteiligung an der Central European Media Enterprise (CME) verkauft. Insgesamt sind AT&T so im vergangenen Jahr 18 Milliarden Dollar zugeflossen. 2020 sollen weitere Einnahmen von 5 bis 10 Milliarden Dollar hinzukommen.
Mittelfristig plant AT&T zudem weiterhin mit einer durchschnittlichen Erlössteigerung von 1 bis 2 Prozent pro Jahr. Bis zum Jahr 2022 soll die bereinigte operative Marge (Ebitda) zudem unter anderem durch Kosteneinsparungen bei 35 Prozent liegen und damit zwei Prozentpunkte über dem aktuellen Niveau.
Im September vergangenen Jahres hatte der einflussreiche New Yorker Hedgefonds Elliott eine große Beteiligung an dem Konzern offengelegt und weitreichende Maßnahmen zur Steigerung der Rendite gefordert. Dazu gehörten unter anderem eine Überprüfung des Beteiligungsportfolios und Kostensenkungen. Seitdem hat die Aktie um 4 Prozent zugelegt.
/kro/mne/nas
DALLAS (dpa-AFX)
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