Ausblick revidiert 24.09.2024 17:51:00

AT&S-Aktie sackt deutlich ab: Somacis kauft Korea-Geschäft - CEO geht

AT&S-Aktie sackt deutlich ab: Somacis kauft Korea-Geschäft - CEO geht

Das teilte das Unternehmen am Montagabend in einer Aussendung mit. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen, ein Closing wird bis März 2025 erwartet. Den Ausblick für 2024/25 und 2026/27 korrigierte das Unternehmen nach unten.

AT&S übernahm das Werk in Ansan im Jahr 2006 und fertigte dort unter anderem Leiterplatten für medizinische Produkte wie Herzschrittmacher und Hörgeräte. Mit der Veräußerung zieht sich das Unternehmen vollständig aus Südkorea zurück, wie ein Sprecher zur APA sagte. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet AT&S aus dem Standort in Ansan gut 90 Mio. Euro an Umsatz.

Seine Ziele muss AT&S wegen des Verkaufs und des wegfallenden Umsatzes anpassen. Bei Vollzug erwartet das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr 2024/25 einen Umsatz zwischen 1,6 und 1,7 Mrd. Euro, nachdem zuvor 1,7 bis 1,8 Mrd. Euro in Aussicht gestellt worden waren. Die bereinigte operative Marge (EBITDA-Marge) soll zwischen 24 und 26 Prozent (zuvor: zwischen 25 und 27 Prozent) liegen. Für 2026/27 rechnet AT&S mit einem Umsatz von rund 3 Mrd. Euro, nach zuvor rund 3,1 Mrd. Euro. Die EBITDA-Marge soll sich weiter zwischen 27 und 32 Prozent einpendeln.

"Mit dem Verkauf des Werks in Ansan wollen wir das strategische Profil des Konzerns weiter schärfen", begründete AT&S-Finanzvorständin Petra Preining den Schritt. "Wir sind überzeugt, dass der Standort Ansan mit dem italienischen Technologieunternehmen Somacis als neuem Eigentümer sein volles Potenzial entfalten und einen attraktiven und wachstumsstarken Weg weitergehen wird", wurde sie in der Aussendung zitiert.

Der Leiterplattenproduzent Somacis mit Sitz in Mailand beschäftigt weltweit mehr als 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Neben Standorten in Europa ist das Unternehmen auch in den USA und Asien aktiv.

AT&S-Vorstandschef Andreas Gerstenmayer tritt vorzeitig ab

Der Vorstandschef des steirischen Leiterplattenkonzerns AT&S, Andreas Gerstenmayer, scheidet mit 30. September 2024 vorzeitig aus dem Vorstand aus. Die Entscheidung sei "völlig überraschend", erklärte ein Unternehmenssprecher auf APA-Anfrage ohne weitere Details zu den Hintergründen oder der Nachfolge zu nennen. Der Industrielle Hannes Androsch, dessen Stiftung mit knapp 18 Prozent an AT&S beteiligt ist, sprach von einer "persönlichen Entscheidung" Gerstenmayers.

Gerstenmayer steht seit Februar 2010 an der Spitze des Technologiekonzerns. Der Vertrag des 59-Jährigen war zuletzt 2020 vorzeitig um fünf weitere Jahre verlängert worden, die aktuelle Funktionsperiode wäre eigentlich noch bis Mai 2026 gelaufen. "Die Presse" hatte bereits Anfang September von einem internen Machtkampf zwischen Gerstenmayer und Androsch berichtet.

Im Mai 2024 hatte der Leiterplattenhersteller eine geplante Kapitalerhöhung abgeblasen, bei der auch die Staatsholding ÖBAG als Aktionär einsteigen hätte sollen. Als Grund wurde das "nach wie vor volatile Marktumfeld" genannt. Etwa zur selben Zeit hatte AT&S angekündigt, weltweit bis zu 1.000 Stellen abzubauen, bis zu 250 davon in der Steiermark.

Erst gestern, Montag, war bekannt geworden, dass die koreanische Tochter AT&S Korea und damit das Werk in Ansan für gut 405 Mio. Euro an die italienische Technologiefirma Somacis verkauft wird. Im Zuge dessen musste der Leiterplattenhersteller auch seine Ziele für heuer anpassen. Bei Vollzug erwartet das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr 2024/25 einen Umsatz zwischen 1,6 und 1,7 Mrd. Euro, nachdem zuvor 1,7 bis 1,8 Mrd. Euro in Aussicht gestellt worden waren. Die bereinigte operative Marge (EBITDA-Marge) soll zwischen 24 und 26 Prozent (zuvor: zwischen 25 und 27 Prozent) liegen.

AT&S-Aktien unter Druck

Im Wiener Handel ging es für die AT&S-Aktie letztlich 6,32 Prozent auf 19,41 Euro nach unten.

Der AT&S-Vorstandsvorsitzender Andreas Gerstenmayer tritt mit 30. September überraschend ab, wurde am Dienstag bekannt. Die Entscheidung sei "völlig überraschend", erklärte ein Unternehmenssprecher auf APA-Anfrage ohne weitere Details zu den Hintergründen oder der Nachfolge zu nennen. Der Industrielle Hannes Androsch, dessen Stiftung mit 18 Prozent am Leiterplattenhersteller beteiligt ist, sprach von einer "persönlichen Entscheidung" Gerstenmayers.

Am Vorabend war bekannt geworden, dass AT&S seine koreanische Tochter AT&S Korea und damit sein Werk in Ansan für gut 405 Mio. Euro an die italienische Technologiefirma Somacis verkauft. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen, ein Closing wird bis März 2025 erwartet.

Seine Ziele muss AT&S wegen des Verkaufs und des wegfallenden Umsatzes anpassen. Bei Vollzug erwartet das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr 2024/25 einen Umsatz zwischen 1,6 und 1,7 Mrd. Euro, nachdem zuvor 1,7 bis 1,8 Mrd. Euro in Aussicht gestellt worden waren. Die bereinigte operative Marge (EBITDA-Marge) soll zwischen 24 und 26 Prozent (zuvor: zwischen 25 und 27 Prozent) liegen. Für 2026/27 rechnet AT&S mit einem Umsatz von rund 3 Mrd. Euro, nach zuvor rund 3,1 Mrd. Euro. Die EBITDA-Marge soll sich weiter zwischen 27 und 32 Prozent einpendeln.

Die Analysten der Erste Group erwarten von Verkauf der AT&S Korea positive Auswirkungen auf die Kapitalstruktur der AT&S. Die Risiken für Anleger dürften damit deutlich gesunken sein, schreiben sie in einer ersten Reaktion.

tpo

APA

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Bildquelle: AT&S

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