Zeitplan gilt |
10.09.2020 16:11:00
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AstraZeneca-Aktie in Grün: COVID-19-Impfstoff bis Ende 2020 noch möglich - Impfstoff-Studie nicht zum ersten Mal gestoppt
CEO Pascal Soriot sagte am Donnerstag in einer Telefonkonferenz, dass der Fortschritt einer Sicherheitsüberprüfung den Zeitplan für die Entwicklung des Impfstoffs bestimmen wird. Er sagte jedoch auch, er rechne nach wie vor mit einer Reihe von Daten aus den Studien, die den Aufsichtsbehörden bis Ende des Jahres zur Genehmigung vorgelegt werden können.
"Wir könnten immer noch einen Impfstoff bis zum Ende dieses Jahres, Anfang nächsten Jahres haben", sagte Soriot in einer Telefonkonferenz mit Journalisten.
Soriot sagte weiter, die Produktionskapazitäten für den weltweiten Vertrieb des Impfstoffs sollten bis Anfang nächsten Jahres fertig gestellt sein, und das Unternehmen beabsichtige, den Impfstoff allen Regionen der Welt gleichzeitig zur Verfügung zu stellen. Der britische Pharmakonzern hat Verträge mit verschiedenen Regierungen, Herstellern und anderen Institutionen weltweit abgeschlossen, um das Unternehmen bei der Herstellung und dem weltweiten Vertrieb des Impfstoffs zu unterstützen.
Ein unabhängiges Komitee prüft derzeit mögliche Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit dem erkrankten britischen Studienteilnehmer, was zur Unterbrechung der Studie führte.
Der Impfstoff, den AstraZeneca von der Universität Oxford lizenziert hat, gehört zu den am weitesten fortgeschrittenen Bemühungen im Westen bei der Suche nach einem Impfstoff gegen COVID-19.
Vor der Unterbrechung hatte das Unternehmen in Aussicht gestellt, bis nächsten Monat genügend Daten zu haben, um den Impfstoff den Aufsichtsbehörden zur Genehmigung vorzulegen.
Soriot sagte, der Konzern habe bisher keine Diagnose für die erkrankte Versuchsperson. Es seien noch weitere Tests erforderlich, die eine gewisse Zeit bräuchten.
AstraZeneca hat eine große Studie in Großbritannien durchgeführt und gerade eine weitere große Studie im Spätstadium in den USA begonnen, an der bis zu 30.000 Personen teilnehmen sollen. Beide Studien zielen darauf ab, festzustellen, ob der Impfstoff Menschen sicher vor COVID-19 schützt. AstraZeneca hat den Impfstoff auch in Ländern wie Südafrika und Brasilien getestet.
Corona-Impfstoff-Studie von AstraZeneca nicht zum ersten Mal gestoppt
Der britische-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca hat die klinische Studie für seinen vielversprechenden Corona-Impfstoff offenbar nicht zum ersten Mal gestoppt. Bereits im Juli sind der Nachrichten-Website "Statnews" zufolge Tests mit dem Vakzin unterbrochen worden, als ein Teilnehmer neurologische Symptome zeigte. Damals wurde aber eine Multiple Sklerose diagnostiziert und ein Zusammenhang mit der Impfung ausgeschlossen, wie Konzernchef Pascal Soriot laut "Statnews" Investoren bei einer Videokonferenz am Mittwoch sagte.
AstraZeneca war am Donnerstag zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Der Pharmakonzern hatte am Mittwoch erklärt, dass die Studie mit dem aussichtsreichen Vakzin gestoppt werden muss - aber nicht den früheren Fall erwähnt. Bei dem aktuellen Vorfall geht es um eine Frau in Großbritannien, die der Nachrichten-Website zufolge tatsächlich den Impfstoff und kein Placebo erhalten hatte. Sie hatte Symptome ähnlich einer Transversen Myelitis gezeigt, einer Entzündung des Rückenmarks. Ihr soll es inzwischen besser gehen.
Die Universität Oxford, die den Impfstoff entwickelt hat, bestätigte, dass die Impfstudie sowohl in Großbritannien als auch in den USA, Brasilien und Südafrika unterbrochen wurde. Sollte sich ein Zusammenhang mit dem Impfstoff herausstellen, wäre dies ein schwerer Schlag für das Projekt, zitiert das britische Fachmagazin "Nature News" die Impfstoff-Expertin Marie-Paule Kieny vom französischen Gesundheitsinstitut Inserm. Sollte es keinen Zusammenhang geben, werde die Unterbrechung binnen Wochen aufgehoben, sagte Kieny.
Ein solcher vorläufiger Studienstopp sei "nicht ungewöhnlich", hatte der US-Immunologe Anthony Fauci, der auch als Berater der US-Regierung tätig ist, am Mittwoch erklärt. "Das ist eines dieser Sicherheitsventile, die man bei klinischen Studien wie dieser hat."
Das Vakzin AZD1222 zählte bisher zu den aussichtsreichen Kandidaten unter den potenziellen Corona-Impfstoffen. Während des Stopps sollen nun vorerst keine weiteren Probanden geimpft und bisher geimpfte Personen weiter beobachtet werden. AstraZeneca werde die Untersuchung des Falls beschleunigen, damit sich das Zulassungsverfahren für den Impfstoff so wenig wie möglich verzögere, hieß es vom Unternehmen.
Viele Länder - auch Deutschland - verfolgen die Strategie, mit möglichst vielen Pharmafirmen Vorverträge abzuschließen, um bei einem erfolgreichen Impfstoff rasch Zugriff zu haben. Auch die EU-Kommission hat schon mit sechs Herstellern Gespräche geführt. Mit dem Biontech-Konkurrenten AstraZeneca gibt es bereits einen Vertrag über die Lieferung von bis zu 400 Millionen Impfstoff-Dosen. In London geht es für die AstraZeneca-Aktie zeitweise um 0,21 Prozent nach oben auf 83,27 GBP.
LONDON (Dow Jones / dpa-AFX)
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