Wegen niedriger Erzpreise |
01.08.2014 11:50:48
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ArcelorMittal senkt Gewinnprognose - Auch ThyssenKrupp unter Druck
ArcelorMittal wollte das Ebitda ursprünglich um gut eine Milliarde auf rund 8 Milliarden US-Dollar steigern. Doch die stark gesunkenen Preise für Eisenerz machten die Kalkulation hinfällig. Der Konzern hatte anders als die deutschen Konkurrenten ThyssenKrupp und Salzgitter angesichts lange steigender Erzpreise in den vergangenen Jahren kräftig in den Aufbau einer eigenen Förderung investiert. Das zahlt sich derzeit nicht aus.
Die Börse reagierte enttäuscht. Die Aktie verlor deutlich an Wert. Auch Papiere von ThyssenKrupp und Salzgitter konnten sich dem Trend nicht entziehen.
Der alten ArcelorMittal-Prognose lag ein Erzpreis von 120 Dollar pro Tonne zugrunde. Zuletzt war der Preis für den wichtigsten Rohstoff in der Stahlherstellung allerdings erstmals seit 2012 unter die Marke von 90 Dollar gerutscht. Das liegt unter anderem an den Sorgen vor einer Abschwächung des Wachstums in China. Zudem haben viele Bergbaukonzerne ähnlich wie ArcelorMittal in Zeiten steigender Preise neue Förderprojekte begonnen, bei denen nun der Betrieb beginnt. So stößt ein größeres Angebot auf eine verhaltene Nachfrage. In der neuen Prognose rechnet ArcelorMittal mit einem Durchschnittspreis von 105 Dollar in diesem Jahr.
Für sein Kerngeschäft - die Stahlproduktion - zeigt sich der Konzern hingegen zunehmend optimistisch. Auf seinen beiden lange schwachen Hauptmärkten erwartet der Vorstand eine weiter steigende Nachfrage. In Europa soll es in diesem Jahr nun 4 Prozent nach oben gehen, in den USA sogar um 6 Prozent. Im Bundesstaat Alabama hatte der Konzern zusammen mit Nippon Steel im ersten Quartal das neue Stahlwerk von ThyssenKrupp für gut 1,5 Milliarden Dollar übernommen.
Im zweiten Quartal steigerte ArcelorMittal seinen Umsatz um 2,5 Prozent auf 20,7 Milliarden Dollar. Das Ebitda kletterte um 3,7 Prozent auf 1,76 Milliarden Dollar. Unter dem Strich blieb erstmals seit zwei Jahren wieder ein leichter Quartalsgewinn von 52 Millionen Dollar übrig - nach 780 Millionen Verlust ein Jahr zuvor. Die Folgen der Ukraine-Krise halten sich derweil in Grenzen. Der Konzern steigerte dort sogar seine Produktion.
Eine der wichtigsten Aufgaben bleibt der Abbau der Verbindlichkeiten. Ende Juni saß ArcelorMittal noch auf einem Schuldenberg von 17,4 Milliarden Dollar, 1,1 Milliarden weniger als drei Monate zuvor. Langfristig will der Konzern seine Verbindlichkeiten auf rund 15 Milliarden Dollar drücken. ArcelorMittal hat derzeit bei keiner Ratingagentur Investmentstatus.
LUXEMBURG (dpa-AFX)
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