Starke Nachfrage |
31.01.2018 10:45:44
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ArcelorMittal dank guter Stahlnachfrage mit höchstem Gewinn seit 2011
"2017 war dank des Konzernumbaus und der günstigen Marktbedingungen ein erfolgreiches Jahr", sagte Unternehmenschef Lakshmi Mittal. Der indische Milliardär sieht zudem weiter günstige Bedingungen am Weltstahlmarkt. Gefahren sieht er aber weiterhin durch die vorhandenen Überkapazitäten in der Branche und die teils unfairen Handelsbedingungen für einige Länder.
So werfen europäische Hersteller China vor, billigen Stahl zu Dumpingpreisen auf den Markt zu werfen. Aus diesem Grund hatte die EU im vergangenen Jahr Strafzölle verhängt - auch die USA unter US-Präsident Donald Trump will die heimischen Hersteller mit Zöllen auf Einfuhren schützen.
ArcelorMittal mit seinen fast 200 000 Mitarbeitern hat weltweit Fabriken, dabei aber keine in China und einen Schwerpunkt in Europa. In Deutschland hat der Konzern vier große Produktionswerke in Bremen, Duisburg, Eisenhüttenstadt und Hamburg und beschäftigt hierzulande rund 9000 Menschen.
Damit zählt der luxemburgische Konzern zu den größten Stahlherstellern Deutschlands. Nummer eins ist Thyssenkrupp mit 27 000 Mitarbeitern. Der Industriekonzern aus Essen will sein europäisches Stahlgeschäft mit dem des indischen Konkurrenten Tata zusammenlegen, um die Kosten zu drücken und damit wettbewerbsfähiger zu sein.
ArcelorMittal steigerte 2017 das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um rund ein Drittel auf 8,4 Milliarden US-Dollar (6,75 Mrd Euro), wie der Konzern am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. Das ist der höchste operative Gewinn seit 2011. Der Umsatz legte um ein Fünftel auf knapp 69 Milliarden Dollar zu.
Unter dem Strich stand ein Gewinn von 4,6 Milliarden Dollar nach 1,8 Milliarden Dollar im Vorjahr. Dank der guten Geschäftslage und der inzwischen schon deutlich reduzierten Schulden nimmt ArcelorMittal die Dividendenzahlung wieder auf. Da der Konzern die Schulden aber noch weiter drücken will und zudem Geld für Investitionen zum Beispiel in ein Werk in Mexiko braucht, fällt die Ausschüttung mit 10 Cent geringer aus, als einige Experten erhofft hatten. Denn das ist weniger, als ArcelorMittal vor der Aussetzung der direkten Gewinnbeteiligung gezahlt hatte.
Sobald das Ziel eines Schuldenstands von weniger als 6 Milliarden Dollar erreicht ist, sollen die Investoren wieder kräftiger aus den Kapitalzuflüssen aus dem operativen Geschäft profitieren. Zuletzt lagen die Schulden bei rund 10 Milliarden Dollar.
An der Börse wurden die Zahlen und die angekündigte Dividende negativ aufgenommen. Die Aktie verlor in den ersten Handelsminuten bis zu 3,5 Prozent auf 28,525 Euro. Das Papier befindet sich aber dank der Erholung der Branche und der verbesserten Situation des Unternehmens seit einiger Zeit auf einem Höhenflug.
Seit dem Mehrjahrestief von knapp über 6 Euro ging es bis auf fast 31 Euro Mitte Januar nach oben. Vom Rekordhoch bei knapp 150 Euro aus dem Sommer 2008 - also vor der Finanzkrise und kurz nach der Fusion der beiden Konzerne Arcelor und Mittal - ist die Aktie allerdings trotz der Erholung weit entfernt./zb/mne/tav
LUXEMBURG (dpa-AFX)
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