AR-Chef sieht Bilfingers Geschäftsmodell als tragfähig

   Von Natali Schwab

   FRANKFURT--Der Aufsichtsratsvorsitzende von Bilfinger, Bernhard Walter, sieht den Konzern trotz zweier kurz aufeinander folgenden Gewinnwarnungen in der richtigen Spur. "Das Geschäftsmodell ist sehr tragfähig", sagte er vor Journalisten. Dies verwerfe man nicht einfach, wenn einmal ein rauerer Gegenwind blase.

   Bilfinger hatte am Vorabend wegen eines anhaltend schlecht laufenden Energiegeschäfts sowie eines Projektverlustes in Südafrika zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen die Prognosen für 2014 gesenkt. Vorstandschef Roland Koch hatte daraufhin seinen Rücktritt eingereicht.

   Von einem Dissens zwischen Vorstand und Aufsichtsrat will der Ex-Chef der Dresdner Bank nichts wissen. "Die von Roland Koch initiierten strategischen Initiativen sind alle richtig und werden vom Aufsichtsrat voll mitgetragen", sagte Walter. Die Strategie werde uneingeschränkt fortgesetzt. Einen weiteren Stellenabbau werde es erst einmal nicht geben.

   Der Grund für Kochs Abgang war, dass Ziele, die mit dem Aufsichtsrat vereinbart worden waren, "mehrfach" nicht erreicht wurden, wie Walter erläuterte. Dies sei nur teilweise marktbedingt gewesen. Vielmehr habe Koch für Bilfinger seiner Meinung nach zu ehrgeizige Ziele gesetzt. Der Aufsichtsrat habe diese Ziele immer als sehr ambitioniert gesehen.

   Der frühere Vorstandschef und jetzige Aufsichtsrat Herbert Bodner soll interimistisch den Konzern führen. Rechtlich darf er bis zu einem Jahr in den Vorstand entsendet werden. "Doch das wollen wir tunlichst nicht ausschöpfen." Bodner soll nach innen und außen wieder Ruhe in den Konzern hineinbringen und verlorenes Vertrauen zurückgewinnen.

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   August 05, 2014 08:05 ET (12:05 GMT)

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