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10.02.2011 09:08:35

APA ots news: Anhaltender Aufschwung

    Wien (APA-ots) - Nach einer leichten Abschwächung im III. Quartal   belebte sich die internationale Konjunktur Ende 2010 wieder. Die stärksten Impulse liefert nach wie vor die lebhafte Expansion in Südostasien. Gemäß den jüngsten Daten setzt sich die Erholung Anfang 2011 fort. Die Rohstoffpreise zogen zuletzt stark an. Auch für Österreich deutet der WIFO-Konjunkturtest auf einen anhaltenden Aufschwung hin.

 

Nach einer leichten Dämpfung im III. Quartal belebte sich die internationale Konjunktur Ende 2010 wieder. Laut Konjunkturumfragen dürfte die Dynamik auch in den ersten Monaten 2011 anhalten. Die stärksten Impulse kommen nach wie vor aus dem südostasiatischen Raum. Die höhere Importnachfrage Asiens und die Abwertung des Dollars nach einer weiteren Runde des "monetary easing" belebten die Exporte der USA und hellten das Unternehmervertrauen deutlich auf. Auch im Euro-Raum expandierte die Sachgüterproduktion Ende 2010 kräftig. Das Konsumentenvertrauen entwickelt sich im Euro-Raum dagegen schwächer und uneinheitlich. Insbesondere stagniert es in den Ländern mit makroökonomischen Ungleichgewichten und Schwierigkeiten im Bankensektor.

 

Mit der Belebung der Weltwirtschaft verstärkte sich die Nachfrage nach Rohstoffen; dies hatte in den letzten Monaten deutliche Preissteigerungen zur Folge. Der Rohölpreis (Brent) überschritt Anfang Februar die Marke von 100 $ je Barrel, die Preise von Industrierohstoffen waren um etwa 35% höher als im Vorjahr (laut HWWI auf Dollarbasis). Zunehmend belasten die hohen Nahrungsmittelpreise die Lebenshaltungskosten, besonders in den Entwicklungsländern.

 

In den Industrieländern verstärkt der Anstieg der Rohstoff- und Nahrungsmittelpreise die Inflation. Die Inflationsrate lag im Euro-Raum im Jänner 2011 laut erster Schätzung bei 2,4% und damit um   1/2 Prozentpunkt über dem Wert vom November 2010. Angesichts der geringen Kerninflation (Preisauftrieb ohne Energie und unverarbeitete Nahrungsmittel; Dezember 2010 1,1%) sieht die EZB derzeit noch keinen Anlass für eine Erhöhung der Leitzinssätze.

 

Nach der leichten Wachstumsverlangsamung im III. Quartal belebte sich auch in Österreich die Sachgütererzeugung (Produktionsindex   ohne Bauwirtschaft) gegen Jahresende wieder. Der WIFO-Konjunkturtest vom Jänner 2011 liefert einen optimistischen Ausblick auf die kommenden Monate. Er zeigt eine weitere Verbesserung der Auftragslage und anhaltend gute Unternehmererwartungen in der Industrie. Weiterhin schwach entwickelt sich die Bauwirtschaft. Der Produktionsindex lag im Zeitraum von Jänner bis November 2010 um 4,4% unter dem Vorjahreswert und stagnierte zuletzt. Die Tourismusumsätze blieben in den ersten zwei Monaten der Wintersaison um 2,9% unter dem Vorjahreswert. Dies ist teilweise auf Kalendereffekte zurückzuführen, doch ist auch für die gesamte Saison mit leichten Einbußen zu rechnen.

 

Aufgrund einer Umstellung der Statistik sind für Jänner 2011 nur vorläufige Beschäftigtendaten verfügbar. Auch die Zahlen der Jahre 2008 bis 2010 werden im Februar revidiert. Die ersten Schätzungen deuten auf eine anhaltende Erholung des Arbeitsmarktes hin: Saisonbereinigt stieg die Beschäftigung im November und Dezember 2010 gegenüber dem Vormonat um 0,1% bis 0,2%. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote lag nach österreichischer Berechnungsmethode im Dezember 2010 bei 6,8%.

 

Im Dezember betrug die Inflationsrate laut Verbraucherpreisindex 2,3%, laut VPI ohne Energie und unbearbeitete Nahrungsmittel 1,6%.

 

Zwtl.: Methodische Hinweise und Kurzglossar

 

Periodenvergleiche

 

Zeitreihenvergleiche gegenüber der Vorperiode, z. B. dem Vorquartal, werden um jahreszeitlich bedingte Effekte bereinigt. Dies schließt auch die Effekte ein, die durch eine unterschiedliche Zahl von Arbeitstagen in der Periode ausgelöst werden (etwa Ostern). Im Text wird auf "saison- und arbeitstägig bereinigte Veränderungen" Bezug genommen.

 

Die Formulierung "veränderte sich gegenüber dem Vorjahr . . ." beschreibt hingegen eine Veränderung gegenüber der gleichen Periode des Vorjahres und bezieht sich auf unbereinigte Zeitreihen.

 

Die Analyse der saison- und arbeitstägig bereinigten Entwicklung liefert genauere Informationen über den aktuellen Konjunkturverlauf und zeigt Wendepunkte früher an. Die Daten unterliegen allerdings zusätzlichen Revisionen, da die Saisonbereinigung auf statistischen Methoden beruht.

 

Wachstumsüberhang

 

Der Wachstumsüberhang bezeichnet den Effekt der Dynamik im unterjährigen Verlauf (in saisonbereinigten Zahlen) des vorangegangenen Jahres (t0) auf die Veränderungsrate des Folgejahres (t1). Er ist definiert als die Jahresveränderungsrate des Jahres t1, wenn das BIP im Jahr t1 auf dem Niveau des IV. Quartals des Jahres t0 (in saisonbereinigten Zahlen) bleibt.

 

Reale und nominelle Größen

 

Die ausgewiesenen Werte sind grundsätzlich real, also um Preiseffekte bereinigt, zu verstehen. Werden Werte nominell ausgewiesen (z. B. Außenhandelsstatistik), so wird dies eigens angeführt.

 

Produzierender Bereich

 

Diese Abgrenzung schließt die NACE-2008-Abschnitte B, C und D (Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, Herstellung von Waren, Energieversorgung) ein und wird hier im internationalen Vergleich verwendet.

 

Inflation, VPI und HVPI

 

Die Inflationsrate misst die Veränderung der Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahr. Der Verbraucherpreisindex (VPI) ist ein Maßstab für die nationale Inflation. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) ist die Grundlage für die vergleichbare Messung der Inflation in der EU und für die Bewertung der Preisstabilität innerhalb der Euro-Zone (siehe auch http://www.statistik.at/).

 

WIFO-Konjunkturtest und WIFO-Investitionstest

 

Der WIFO-Konjunkturtest ist eine monatliche Befragung von rund 1.500 österreichischen Unternehmen zur Einschätzung ihrer aktuellen und künftigen wirtschaftlichen Lage. Der WIFO-Investitionstest ist eine halbjährliche Befragung von Unternehmen zu ihrer Investitionstätigkeit (http://www.itkt.at/). Die Indikatoren sind Salden zwischen dem Anteil der positiven und jenem der negativen Meldungen an der Gesamtzahl der befragten Unternehmen.

 

Arbeitslosenquote

 

Österreichische Definition: Anteil der zur Arbeitsvermittlung registrierten Personen am Arbeitskräfteangebot der Unselbständigen. Das Arbeitskräfteangebot ist die Summe aus Arbeitslosenbestand und unselbständig Beschäftigten (gemessen in Standardbeschäftigungsverhältnissen). Datenbasis: Registrierungen bei AMS und Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger.

 

Definition gemäß ILO und Eurostat: Als arbeitslos gelten Personen, die nicht erwerbstätig sind und aktiv einen Arbeitsplatz suchen. Als erwerbstätig zählt, wer in der Referenzwoche mindestens 1 Stunde selbständig oder unselbständig gearbeitet hat. Personen, die Kinderbetreuungsgeld beziehen, und Lehrlinge zählen zu den Erwerbstätigen, nicht hingegen Präsenz- und Zivildiener. Die Arbeitslosenquote ist der Anteil der Arbeitslosen an allen Erwerbspersonen (Arbeitslose plus Erwerbstätige). Datenbasis: Umfragedaten von privaten Haushalten (Mikrozensus).

 

Begriffe im Zusammenhang mit der österreichischen Definition der Arbeitslosenquote

 

Personen in Schulungen: Personen, die sich zum Stichtag in AMS-Schulungsmaßnahmen befinden. Für die Berechnung der Arbeitslosenquote wird ihre Zahl weder im Nenner noch im Zähler berücksichtigt.

 

Unselbständig aktiv Beschäftigte: Zu den "unselbständig Beschäftigten" zählen auch Personen, die Kinderbetreuungsgeld beziehen, sowie Präsenz- und Zivildiener mit aufrechtem Beschäftigungsverhältnis. Zieht man deren Zahl ab, so erhält man die Zahl der "unselbständig aktiv Beschäftigten".

 

Rückfragehinweis:    Dr. Gerhard Rünstler (erreichbar ab 10 Uhr)    Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung - WIFO    Tel. +43 1 798 26 01-234 * Fax. +43 1 798 93 86    mailto:Gerhard.Ruenstler@wifo.ac.at

 

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/235/aom

 

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

 

OTS0023    2011-02-10/09:00

 

 

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