Corona-Krise |
16.05.2020 20:04:00
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Anleger zu euphorisch: Experten warnen vor erneutem Rückschlag
• Zahlreiche Risiken
• Anleger seien zu euphorisch
Am Donnerstag (14. Mai 2020) schloss der der S&P 500 bei 2.852,50 Zählern. Damit konnte er sich von seinem aufgrund der Corona-Krise am 24. März erreichen Tief von 2.191,86 Zählern deutlich erholen. Doch wenn die Experten von Goldman Sachs recht behalten, müssen sich Anleger zunächst auf einen erneuten Rückschlag gefasst machen, bevor es weiter aufwärts geht.
Wie "Bloomberg" unter Berufung auf eine Analyse von David Kostin, dem obersten US-Aktienstrategen bei Goldman Sachs berichtete, dürfte der S&P 500 innerhalb der nächsten drei Monate bis auf 2.400 Zähler zurückfallen. Erst dann erwartet Kostin eine nachhaltige Erholung, die den Index bis auf 3.000 Punkte zum Jahresende anhieven dürfte.
Zahlreiche Risiken für US-Aktienmarkt
Der Börsenexperte warnt, dass sich die heimischen Aktien einem ganzen Bündel an finanziellen, wirtschaftlichen und politischen Risiken gegenübersehen. Dazu würden etwa ein 50 prozentiger Rückgang bei den Aktienrückkäufen oder die Gefahr steigender Steuern bei einem erneuten Hochkochen des sino-amerikanischen Handelskonflikts zählen. Außerdem seien die Infektionszahlen in den USA weiterhin hoch, was gegen ein schnelles Hochfahren der Wirtschaftsleistung spreche.
"Ein einzelner Impuls dürfte keinen Rückschlag auslösen, jedoch besteht eine ganze Anzahl an Sorgen und Risiken, von denen wir glauben - und unsere Gespräche mit Kunden scheinen dies zu bestätigen - dass sie von Investoren heruntergespielt werden", zitiert "Bloomberg" aus der Analyse von David Kostin.
FOMO - Fear of missing out
Nach Ansicht von David Kostin drängen die Investoren derzeit übereilt wieder in den US-Aktienmarkt und haben damit die jüngste Erholung ausgelöst. Dabei hätten sie nur die Hilfsprogramme der Notenbank und der Regierung im Blick, aber würden alles ausblenden, was in der Wirtschaft falsch laufe.
Das derzeitige Verhalten der Investoren kann sich Kostin nur mit dem FOMO-Phänomen (Fear of missing out) erklären. Damit meint er, dass Börsianer von einer zwanghaften Sorge angetrieben werden, womöglich einen Aufschwung am Aktienmarkt zu verpassen.
Jedoch sei dies sehr riskant, denn zum einen habe sich der Goldman Sachs-Stimmungsindikator kaum verändert, was auf Zweifel an der Nachhaltigkeit der aktuellen Rally hindeutet. Zum anderen hat Kostin pessimistische Erwartungen in Bezug auf die Unternehmensgewinne.
Einzig das anschwellende Staatsdefizit bewertet David Kostin als ermutigenden Impuls. Denn schließlich würde dies die Nachfrage kräftig stützen.
Redaktion finanzen.at
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