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Nach Kursrückgang 31.08.2021 22:12:00

Analysten zuversichtlich für NIO-Aktie: Tesla-Konkurrent greift mit neuen Modellen an

Analysten zuversichtlich für NIO-Aktie: Tesla-Konkurrent greift mit neuen Modellen an

• NIO weiter auf Wachstumspfad, Verlust verringert
• Tesla-Konkurrent plant für 2022 drei neue Elektroautos, darunter Premium-Limousine ET7
• NIO-Aktie nach tödlichem Unfall unter Druck, Analysten erwarten Erholung

Der E-Autohersteller NIO kann auch 2021 bislang von einer starken Nachfrage nach elektrobetriebenen Premium-SUVs profitieren: Im zweiten Quartal konnte der chinesische Tesla-Konkurrent seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppeln, und auch der Verlust fiel deutlich kleiner aus als erwartet. Zwar ist NIO noch nicht profitabel, aber die finanzielle Situation des Unternehmens, das vor Kurzem noch knapp vor der Pleite stand, verbessert sich stetig. Laut "Seeking Alpha" prognostizieren Analysten für das Gesamtjahr 2021 einen Verlust von 0,64 US-Dollar je Aktie nach einem Minus von 0,73 US-Dollar je Aktie in 2020. Bereits für das Jahr 2023 erwarten die Experten dann laut der US-Seite bei NIO erstmals einen Gewinn in Höhe von 0,25 US-Dollar je Aktie. Laut einem Gastartikel auf "Nasdaq.com" dürften sich die Verkäufe von NIO im aktuellen Geschäftsjahr außerdem mehr als verdoppeln und auch für 2022 wird das Wachstum auf mehr als 60 Prozent geschätzt.

NIO greift Konkurrenz mit neuen Modellen an

Auch NIO-CEO William Bin Li glaubt an das Wachstumspotenzial seines Unternehmens und präsentierte bei der Zahlenvorlage im August Pläne für drei neue Elektroautos, mit denen die sich aktuell bietenden Chancen optimal ausgenutzt werden sollen. "Da die Annahme von Elektrofahrzeugen weltweit an einem Wendepunkt angekommen ist, glauben wir, dass es unerlässlich ist, den Launch neuer Produkte zu beschleunigen", so der NIO-Chef laut Pressemitteilung. "Wir wollen im Jahr 2022 drei neue Produkte auf der Basis der NIO-Technologieplattform 2.0 auf den Markt bringen, darunter den ET7, eine Premium-Limousine mit Elektroantrieb", so William Bin Li weiter. Der ET7 wird laut "Investor's Business Daily" bereits für das erste Quartal 2022 erwartet und wird der erste Elektro-Sedan des Unternehmens sein, das bisher ausschließlich Luxus E-SUVs produziert. Zu den beiden anderen Modellen, die NIO neben dem ET7 für das kommende Jahr plant, machte Bin Li keine genaueren Angaben.

Die Modelloffensive dürfte genau zum richtigen Zeitpunkt kommen, denn auch die Konkurrenz schläft nicht. So haben etwa Li Auto und Xpeng im Juli mehr Fahrzeuge verkauft als NIO und auch Tesla dürfte durch den Launch eines günstigeren Model Y in China laut "Investor's Business Daily" dafür gesorgt haben, dass NIOs Elektroautoverkäufe im Juli im Vergleich zum Vormonat um 25 Prozent gefallen sind. Im Vergleich zum Vorjahr kann der E-Autobauer aber immer noch eine Verdoppelung vorweisen.

Die Nachfrage nach E-Autos dürfte in China indes hoch bleiben, heißt es auf "Nadaq.com". Denn die chinesische Regierung will, dass ab 2025 mindestens 20 Prozent aller Neuwagenkäufe auf Fahrzeuge entfallen, die durch neue Energien angetrieben werden. NIO-CEO William Bin Li selbst glaubt laut "Investor's Business Daily", dass bereits im Jahr 2030 in China rund 90 Prozent aller neu gekauften Autos Elektrofahrzeuge und E-Hybride sein werden. Im März 2021 gehörten laut der US-Webseite noch nur rund zehn Prozent aller Neuwagen zu dieser Kategorie.

NIO-Aktie unter Druck - Analysten überwiegend zuversichtlich

Trotz der soliden Quartalszahlen bewegt sich die NIO-Aktie an der New Yorker Börse momentan deutlich unter ihrem Rekordhoch, das sie im Januar markiert hatte. Vor allem ein tödlicher Unfall mit dem NIO-SUV ES8, bei dem auch das Autopilot-Navigationssystem des E-Autos aktiviert war, setzte den Anteilsschein Mitte August unter Druck. Aber auch andere Faktoren wie die anhaltende Chip-Knappheit belasten den Titel. Daneben hat die chinesische Regierung außerdem neue Vorgaben zum Sammeln von Daten durch Fahrzeuge angekündigt, die ab Oktober gelten sollen. Die Autoren von "Investor's Business Daily" halten die NIO-Aktie daher aktuell nicht für einen Kauf: "Die NIO-Aktie bleibt in einem Bärenmarkt inmitten zunehmender Konkurrenz und Chinas Durchgreifen im Tech-Bereich", heißt es dort. Mit dieser Meinung stehen die Autoren jedoch recht allein da.

Wie "Investor's Business Daily" selbst berichtet, empfehlen 17 von 20 bei FactSet gelisteten Analysten die NIO-Aktie zum Kauf, nur einer rät zum Verkauf der Titel. Auch die Autoren des Gastartikels auf "Nasdaq.com" sehen die zunehmende Konkurrenz nicht als Problem und sehen bei NIO eher einen "Pioniervorteil". NIOs Investitionen in Aufladestationen und entsprechende Infrastruktur habe dem Unternehmen Vorteile in einem expandierenden Markt verschafft, heißt es dort. Der jüngste Kursrückgang könne daher als Kaufgelegenheit genutzt werden.

Auch Analyst Vijay Rakesh von Mizuho Securities bleibt laut "CNBC" optimistisch für NIO. Er hatte bereits im Juli ein Kauf-Rating für den chinesischen Tesla-Konkurrenten vergeben und passte nun sein Kursziel noch einmal etwas nach oben an. Statt einem Anstieg bis auf 65 US-Dollar innerhalb der nächsten zwölf Monate traut der Experte der NIO-Aktie nun einen Kurs von 67 US-Dollar zu - dank der angekündigten Modelloffensive und der Auslieferung erster Modelle in Norwegen ab September. Laut Rakesh sei NIO "gut positioniert für Wachstum mit der Führungsrolle bei Premium-E-Autos und der sich beschleunigenden E-Auto Durchdringung in China, der Expansion in Europa im zweiten Halbjahr 2021 und möglichen Angeboten für den Massenmarkt in 2022 bis 2023".

Noch mehr trauen die Autoren von "InvestorPlace" der NIO-Aktie zu. Für die kommenden Monate rechnen sie zwar nur mit einer Seitwärtsbewegung des Anteilsscheins im 40er-Dollar-Bereich, wenn sich jedoch die im Rahmen des Chipmangels bestehenden Probleme mit der Zuliefererkette endgültig gelöst hätten, werde die E-Aktie nach oben ausbrechen, heißt es dort. In 2022 sei dann laut "InvestorPlace" eine Aufwärtsbewegung in Richtung von 100 US-Dollar möglich.

Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Piotr Swat / Shutterstock.com,Andy Feng / Shutterstock.com

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