Aktie unter Druck |
08.01.2015 12:21:48
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Analyst steckt SAP-Aktionäre mit Pessimismus an
Bereits im Oktober 2014 hatte das noch junge Geschäft mit Miet-Software bei SAP Spuren hinterlassen - das Unternehmen musste das operative Gewinnziel reduzieren. Gründe sind schnell gefunden: Weil Kunden zunehmend das Abo-Modell wählen, entfallen die großen Einmalzahlungen für herkömmlich installierte Software; Investitionen in Rechenzentren zur Datenlagerung und zum Ausführen der gemieteten Programme kommen hinzu.
ANALYST HÄLT VIELE INVESTOREN FÜR ZU OPTIMISTISCH
Behält Analyst Prunas Recht, dürfte der Schwenk Richtung Cloud die Gewinnperspektiven weiter trüben. Der im Vergleich zum traditionellen Software-Geschäft wachsende Anteil der Erlöse mit Cloud-Produkten führe im Gegenzug zu geringeren Lizenz- und damit verbundenen Wartungsumsätzen, schrieb der Experte in der Studie. Der daraus resultierende, ungünstigere Geschäftsmix verwässere die Gewinnmarge.
Diese kurzfristigen Belastungen durch den Wandel des Geschäftsmodells werden Prunas zufolge vom Markt für die erwarteten Gewinne 2015 und 2016 nicht ausreichend berücksichtigt. Vor diesem Hintergrund sieht der Analyst Kursrisiken für die SAP-Aktie. Er errechnete ein Ziel von 50 Euro. Das bedeutet mehr als 7 Prozent Luft nach unten.
'STARKES CLOUD-PORTFOLIO, ABER MARGEN-UNSICHERHEIT'
Analyst Michael Briest von der Schweizer Großbank UBS traut den Papieren zwar deutlich mehr zu, blickt aber auch mit gemischten Gefühlen auf das Cloud-Geschäft. SAP habe hier zwar mittlerweile ein starkes Portfolio, doch lasteten Unsicherheiten über die Gewinnmargen auf der Stimmung der Investoren. Angesichts des begrenzten Kurspotenzials - Briest hob das Ziel wegen eines veränderten Bewertungshorizonts von 58,00 auf 59,50 Euro an - strich er dann auch seine Kaufempfehlung und stuft die Papiere nun mit "Neutral" ein.
SAP dürfte es weiterhin schwer haben, die Anleger von der Erreichbarkeit des Margenziels zu überzeugen, schrieb Briest. Er geht wie andere Branchenexperten und viele Investoren davon aus, dass das bisher geltende Ziel noch weiter nach hinten rücken wird. Die bisher für 2017 angepeilten 35 Prozent bei der Gewinnspanne für das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) dürften wohl auf 2020 verschoben werden.
Soweit sein könnte es schon bei der am 20. Januar geplanten Vorlage der jüngsten Geschäftszahlen. In der Vergangenheit zog der DAX-Konzern am Anfang eines neuen Jahres seinen Zwischenbericht aber meist vor - am Markt rechnen Experten daher Ende dieser oder Anfang nächster Woche mit Eckdaten.
FRANKFURT (dpa-AFX)
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