Blutgerinnsel-Fälle 09.04.2021 16:06:00

Altersbeschränkungen für AstraZeneca-Impfstoff in den Niederlanden und Griechenland - AstraZeneca-Aktie gewinnt dennoch

Altersbeschränkungen für AstraZeneca-Impfstoff in den Niederlanden und Griechenland - AstraZeneca-Aktie gewinnt dennoch

Das entschied Gesundheitsminister Hugo de Jonge am Donnerstagabend in Den Haag. Damit weicht er von einer Empfehlung der EU-Arzneimittelbehörde (EMA) ab, die sich am Mittwoch weiterhin für eine uneingeschränkte Nutzung des Impfstoffes ausgesprochen hatte. Grund sind seltene Fälle von Blutgerinnseln in Hirnvenen nach einer AstraZeneca-Impfung. Das Land hatte bereits vor der EMA-Entscheidung die Nutzung des Impfstoffes eingeschränkt.

Der Minister betonte zwar, dass diese Hirnthrombosen sehr selten aufträten und vor allem bei Menschen jünger als 60 Jahre. "Die Sicherheit des Vakzins muss aber über jeden Zweifel erhaben sein", sagte de Jonge. In den Niederlanden waren nach rund 400 000 Impfungen acht Verdachtsfälle von Hirnvenenthrombosen gemeldet worden, darunter ein Todesfall. Der Impfstoff sei aber "gut und sicher" für Ältere, sagte de Jonge. Für sie sei das Risiko, an COVID-19 zu sterben, sehr viel höher.

Der Minister rechnet nicht damit, dass die Impfplanung in Verzug gerät. Anfang Juli sollen alle Bürger, die es wünschen, zumindest die erste Dosis eines Impfstoffes erhalten haben. Die Kritik am Gesundheitsminister wegen schleppender Impfungen ist jedoch sehr groß. Bisher haben gut zwei Millionen Personen zumindest eine Dosis erhalten.

AstraZeneca in Griechenland von nun an für alle über 30

Der Impfstoff wird in Griechenland fortan an Menschen über 30 verimpft. Das teilte das griechische Impfkomitee am Freitag mit. Bisher war das Vakzin wegen europaweit vermehrter Fälle von Thrombosen in Hirnvenen in Griechenland nur an Personen zwischen 60 und 64 Jahren verabreicht worden.

Mit der jetzigen Entscheidung geht Griechenland einen eigenen Weg; die EU-Arzneimittelbehörde EMA hatte sich am Mittwoch für eine uneingeschränkte Nutzung des Impfstoffs ausgesprochen. Auch andere Länder weichen jedoch von der EMA-Empfehlung ab, etwa Deutschland, wo der Impfstoff mittlerweile nur noch an über 60-Jährige vergeben wird.

Grund für die Debatte um AstraZeneca sind seltene Fälle von Blutgerinnseln in Hirnvenen nach einer Impfung mit dem Stoff, die anscheinend vor allem jüngere Frauen betreffen. Die aktuellen Daten, internationalen Empfehlungen und wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu AstraZeneca würden weiterhin eng verfolgt, teilte das griechische Impfkomitee dazu mit.

In Griechenland sind von den rund 11 Millionen Einwohnern Stand Freitag mehr als 2 Millionen Menschen mindestens einmal geimpft. Über 700 000 Menschen haben bereits eine zweite Impfung erhalten.

AstraZeneca-Aktien gewinnen in London zeitweise 1,74 Prozent auf 72,86 Pfund.

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Bildquelle: Oli Scarff/Getty Images

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