Annahme von Aufträgen 19.06.2013 16:45:00

Alpine-Insolvenz: Porr an Österreich-Geschäft interessiert

"Wir könnten Aufträge und bis zu 4.500 Mitarbeiter übernehmen", sagte Porr-Chef Karl-Heinz Strauss heute, Mittwoch, im Ö1-"Mittagsjournal". Das müsste aber schnell gehen, andernfalls verflüchtigten sich Aufträge und Mitarbeiter. Der Österreich-Kern der Alpine sei sehr solide, bei Arbeitsgemeinschaften habe man deren Mitarbeiter vor allem in Österreich schätzen gelernt. "Die Porr steht bereit, das gesamte Österreich-Geschäft der Alpine oder Teile davon zu übernehmen", sagte Porr-CEO Karl-Heinz Strauss auch laut "WirtschaftsBlatt".

Das betreffe nicht nur die Projekte, sondern auch die Mitarbeiter. Die Porr sei bereits in Kontakt mit der Alpine-Führung. Alpine-Chef Arnold Schiefer war für die APA vorerst noch nicht für eine Reaktion auf die Porr-Avancen erreichbar.

Am Auslandsgeschäft der Alpine ist die Porr laut "WirtschaftsBlatt" jedenfalls nicht interessiert - ebenso wenig an der Alpine Energie in Österreich oder anderen Beteiligungen, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Sehr wohl ein Auge geworfen hat die Porr hingegen auf Alpine-Sparten in Österreich, die direkt im Baugeschäft tätig sind, wie etwa den Spezialtiefbau und die Hazet.

Die großen österreichischen Banken haben daneben im Vorfeld der heute angemeldeten Insolvenz großteils bereits rechtzeitig für diesen Extremfall vorgesorgt und erwarten nunmehr keine wesentlichen Auswirkungen mehr.

Die Bank Austria, einer der wesentlichen Geldgeber von Alpine, habe bereits im vierten Quartal 2012 in Abstimmung mit dem Wirtschaftsprüfer ausreichende Risikovorsorgen in der Causa Alpine gebildet, "die auch ein Scheitern der Restrukturierungsbemühungen inkludieren", so die Bank am Mittwoch zur APA. Der endgültige Verlust werde maßgeblich von allfälligen Garantieziehungen abhängig sein und sei daher derzeit noch nicht exakt feststellbar.

"Wir haben bereits 2012 ausreichend Vorsorgen gebildet, sodass wir durch den jetzigen Schritt keine wesentlichen Auswirkungen sehen", hieß es auch aus der Erste Bank. Die österreichischen Banken hätten wirklich alles getan, um die Alpine und damit verbundene Arbeitsplätze zu erhalten, betonte der Sprecher der Bank.

Die Raiffeisen Bank International (RBI) ist laut eigenen Angaben was das ausstehende Obligo betrifft, nicht sonderlich hoch betroffen. "Wir sind in einer guten Position", so eine Sprecherin der Bank. Natürlich sei es aber bedauerlich, "dass die Eigentümer ihre Zusagen nicht eingehalten haben".

kre/phs

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