12.02.2014 15:14:35
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Allianz sieht Zeit für Normalisierung der EZB-Geldpolitik gekommen
Deflationsgefahren, die Spekulationen auf eine weitere Lockerung der EZB-Geldpolitik genährt hatten, sieht Heise nicht. Im Januar war die Inflationsrate in der Eurozone auf 0,7 Prozent gefallen. Die EZB sieht Preisstabilität als gewährleistet an, wenn die Inflationsrate knapp unter zwei Prozent liegt. "Es handelt sich vielmehr um eine erwünschte Entwicklung, da der Rückgang der Lohnstückkosten in den Krisenländern der Eurozone notwendig ist, um die Wettbewerbsfähigkeit dieser Staaten herzustellen", sage Heise. Dies habe zu stagnierenden oder wie in Griechenland, sogar zu einem rückläufigem Preisniveau geführt.
Die aktuelle Inflationsrate werde zudem durch gesunkene Energiepreise gedrückt, was positiv auf die Konjunktur wirke, sagte Heise. Eine Kaufzurückhaltung der Verbraucher sei nicht zu beobachten. Vielmehr würden die Sparquoten zurückgehen. "Ein Grund für eine anhaltende Niedrigzinspolitik ist die aktuelle Preisentwicklung nicht", sagte Heise. Bis zum Jahresende dürfte die Jahresinflationsrate in der Eurozone zudem wieder auf 1,5 Prozent steigen.
Weitere Liquiditätshilfen der EZB sind laut Heise hingegen weiter notwendig. Der Interbankenmarkt sei noch nicht wiederhergestellt. "Zahlreiche Banken insbesondere aus Ländern mit Konjunktur- und Staatsschuldenproblemen seien von der Notenbank abhängig." Die unlimitierte Liquiditätsversorgung bei den Refinanzierungsgeschäften solle bei moderat steigenden Zinsen beibehalten werden.
In der jüngsten Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Anleihekaufprogramm OMT der EZB sieht Heise keine Gefahr: "Ich erwarte ein positives Urteil des Europäischen Gerichtshofs. Der EuGH wird sich nicht zum Erfüllungsgehilfen des Bundesverfassungsgerichts machen und nicht dessen Einwände teilen." Aus Sicht eines Ökonomen seien die Begründungen der EZB für das besonders in Deutschland umstrittene Programm durchaus stichhaltig./jsl/jkr
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