05.09.2013 20:59:58

Allg. Zeitung Mainz: zum G20-Treffen / Der Gipfel der Gefahr

Mainz (ots) - Wie, wie schnell und wie weit kann, und soll die globale Wirtschaft wachsen? Wer profitiert, und wer bleibt auf der Strecke? Wie trocknet man Steueroasen aus? Und was geschieht, wenn die euro-amerikanische Niedrigzinspolitik endet? Die Teilnehmer des G20-Gipfels hätten weiß Gott viele existenzielle Fragen zu beraten, Fragen, die für Milliarden Menschen Armut oder Wohlstand, Leben oder Tod bedeuten. Doch es gibt Wichtigeres: Syrien. Man könnte dies gutheißen, bemühten sich die Staatschefs gemeinsam, die Krise zu beenden. Doch sie debattieren nur darum, ob und wie Baschar al-Assad für den Einsatz von Chemiewaffen bestraft werden soll. Sie beraten ein Zeichen, ein mehr oder weniger gewaltiges Symbol. Das große Ganze haben die Mächtigsten der Welt gar nicht im Blick. Obama und Putin spielen dazu "Wie Du mir, so ich Dir" und opfern die Diplomatie auf dem Altar verletzter Eitelkeiten. Ins Fäustchen lacht sich derweil China, das sich weltwirtschaftlich wie ein Riesenkraken ausbreitet. Es kaschiert seine Blockadehaltung im Sicherheitsrat, indem es beim Gipfel mit erhobenem Zeigefinger den Good Guy gibt, der die Streithähne zur Besinnung auf die originären Wirtschaftsthemen ruft. Dabei müsste China wegen seiner egoistischen Expansionspolitik in der Dritten Welt, nach der es im großen Stil Land kauft, Ressourcen ausbeutet und korrupte Herrscher und deren Apparate subventioniert, selbst ein Gipfelthema sein. Das G20-Treffen läuft also Gefahr, heute nicht nur als Farce zu enden. Er könnte sogar den Beginn einer diplomatischen Eiszeit und eines Nahostkrieges markieren.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Christina Eickhorn Newsmanagerin Telefon: 06131/485932 online@vrm.de

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