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25.01.2015 20:22:58

Allg. Zeitung Mainz: Raus aus Raumschiff / Kommentar zu Sigmar Gabriel

Mainz (ots) - Sigmar Gabriel, für Alleingänge bekannt wie gefürchtet, hat sie wieder einmal alle überrascht. Diesmal sorgte der SPD-Vorsitzende mit dem Besuch einer Pegida-Diskussion in Dresden für Aufregung. Die Reflexe aus einem Teil des linken Lagers waren absehbar: Mit Ausländerfeinden und Rassisten dürfe man nicht diskutieren, heißt es dort. Den Besuch zu einer Staatsaffäre hochzustilisieren, ist jedoch absurd. Fakt ist: Nicht unerhebliche Teile der Bevölkerung werden von der Politik kaum noch erreicht. Die Debatten im "Raumschiff" Berlin wirken abgehoben und elitär, die politische Kaste scheint weit weg von der gesellschaftlichen Realität. Was soll ein Politiker anderes machen, als rauszugehen, zuzuhören und mit den Leuten zu reden? Teile der Pegida-Anhänger sind rassistisch und ausländerfeindlich, das ist wahr. Diese Menschen dürfte man wohl kaum von ihrer Meinung abbringen, schon gar nicht mit Fakten, etwa zu Flüchtlingszahlen in Deutschland. Aber es gibt auch andere, mit denen man reden kann und sollte. Gabriel hat deshalb richtig gehandelt, zumal es sich nicht um Pegida-Funktionäre handelte. Zwischen "Privatmann" und offizieller Funktion kann er dabei aber kaum trennen. Dass der SPD-Bundesvorsitzende seine Generalsekretärin öffentlich bloßgestellt hat, dürfte er einkalkuliert haben. Aber sei's drum. Die SPD muss sich, wie alle Parteien des demokratischen Spektrums, der Debatte stellen, und das nicht nur in Berliner Zirkeln oder Talkshows im Fernsehen. Die Diskussion zu verweigern, wird der Bewegung nur noch mehr Anhänger in die Arme treiben.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Wolfgang Bürkle Newsmanager Telefon: 06131/485828 online@vrm.de

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