27.12.2017 21:23:56

Allg. Zeitung Mainz: Dämmerung / Allgemeine Zeitung Mainz zu Merkels Kanzlerschaft

Mainz (ots) - Wenn Christian Lindner den Abgang der Kanzlerin fordert, dann hilft ihr das eher, die Reihen in der Union zu schließen. Wenn Angela Merkel in Umfragen so deutlich wie jetzt an Rückhalt in der Bevölkerung verliert, dann hat das schon eine andere Wirkung. Auch wenn die Union der Kanzlerin solange den Rücken stärken wird, bis sie ihr eines Tages doch in den Rücken fällt. Objektiv betrachtet wäre aktuell ein guter Zeitpunkt für Merkel, ihren Platz zu räumen (bis auf die Tatsache, dass sie frühzeitig alle möglichen Nachfolger entsorgt hat). Weil zwölf Jahre Kanzlerschaft eine lange Zeit sind. Weil Merkel weder in den verkorksten Jamaika-Gesprächen noch in den Vorbereitungen für die Gespräche mit der SPD durch inhaltliche Ziele oder eine zwingende Strategie auf sich aufmerksam gemacht hat. Und weil es einfach gut wäre, wenn die CDU unter einem neuen Vorsitzenden und Regierungschef (oder einer neuen Vorsitzenden und Regierungschefin) wieder ihr vernachlässigtes konservatives Profil schärfen könnte. Das würde die AfD schwächen und die SPD stärken. Politische Wechsel vollziehen sich aber bekanntlich nicht nach Opportunitätsgründen. Sie sind reine Machtfragen. Angela Merkels Führungsanspruch wird deshalb erst dann ein Thema werden, wenn auch die Gespräche zur großen Koalition platzen sollten (was für manche einen weiteren Anreiz schafft, diese nicht zum Erfolg zu bringen). Oder in zwei Jahren, wenn die SPD voraussichtlich die große Koalition platzen lassen würde - um Merkel und die Union mit einer Neuwahl kalt zu erwischen.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Karsten Gerber Newsmanager Telefon: 06131/485980 online@vrm.de

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