Zeitungsbericht falsch? 02.12.2013 15:34:00

Alfa Bank dementiert Verhandlungen über RBI-Tochter in Ukraine

Die russische Alfa Bank hat einen Zeitungsbericht über exklusive Verhandlungen zur Übernahme der RBI (Raiffeisen Bank International)-Tochter in der Ukraine zurückgewiesen. "Es gibt keine exklusiven Gespräche mit Raiffeisen", erklärte ein Sprecher des russischen Instituts am Montag. Daher wolle Alfa auch keine Stellungnahme zu einem möglichen Preis abgeben.

Zuvor hatte die Tageszeitung "Der Standard" berichtet, RBI verhandle exklusiv mit den Russen, dabei gehe es um einen Preis von 1,3 Mrd. Euro für ihre ukrainische Tochter Aval. Die russische Alfa Bank wird von den Milliardären Michail Fridman und German Chan kontrolliert.

Die RBI hatte unlängst angekündigt, einen Rückzug aus osteuropäischen Märkten wie der Ukraine, Ungarn und Slowenien zu prüfen. "Wir haben mehrere Angebote für Aval, die wir uns im Moment anschauen", sagte eine Sprecherin am Sonntag. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen.

Als Grund für den möglichen Rückzug nannte Bankchef Karl Sevelda das schwierige rechtliche Umfeld in der Ukraine. Dort hatten am Wochenende 350.000 Menschen den Rücktritt von Präsident Viktor Janukowitsch gefordert, der das Land wieder enger an Russland statt an Europa binden will.

Die RBI hatte im Jahr 2005 93,5 Prozent der ukrainischen Tochter Aval für rund 760 Mio. Euro übernommen. Es war der bis dahin größte Zukauf in der Geschichte der Raiffeisen-Gruppe. Dieser entpuppte sich im Rückblick jedoch als kostspieliges Abenteuer.

Wegen der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung in dem Land hat die Bank den Firmenwert der Tochter bis Ende 2012 in mehreren Etappen komplett abgeschrieben. Aval ist die viertgrößte ukrainische Bank mit mehr als 800 Filialen.

ggr

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