Alcatel-Lucent-Aktie hebt ab: Fusion mit Nokia geplant

Zeitweise legte das Papier des französischen Konzerns am Dienstag an der Börse Euronext annähernd 15 Prozent zu. Die Alcatel-Anteilsscheine markierten im frühen Handel einen Höchststand von 4,57 Euro. Die Anteilseigner des ehemals weltgrößten Handyherstellers Nokia aus Finnland zeigten sich indes wenig begeistert: Die Nokia-Papiere büßten zeitweise deutlich über sechs Prozent ein. Beim schwedischen Ausrüster Ericsson - neben den chinesischen Anbietern Huawei und ZTE einer der größten Rivalen von Nokia im Netzwerkgeschäft - konnten sich die Aktionäre über ein Kursplus von 1,40 Prozent freuen.

Nokia will sich mit der Übernahme für den scharfen Konkurrenzkampf im Markt der Netzwerkausrüster wappnen. Der einstige Weltmarktführer für Handys bestätigte am Dienstag fortgeschrittene Gespräche mit den Franzosen. Eine Einigung gebe es aber noch nicht, der Deal könne auch noch scheitern.

Nokia geht damit noch einen Schritt weiter als zuvor bereits spekuliert: In Medienberichten hieß es, die Finnen wollten sich das Mobilfunknetzwerkgeschäft einverleiben, das bei Alcatel-Lucent den kleineren Teil der Erlöse ausmacht.

Details zu einem möglichen Deal veröffentlichte das Unternehmen am Dienstag nicht. Aktien von Alcatel-Lucent zogen nach Handelsstart über 18 Prozent an, Nokia-Titel gaben über sechs Prozent nach.

Nokia konzentriert sich nach dem Verkauf des Handy-Geschäfts an Microsoft auf die Netzwerksparte. Vor dem Wochenende wurde bereits gemunkelt, der Konzern aus Finnland könnte sich auch von seinem umsatzmäßig noch kleinen Kartendienst Here trennen. Im Netzwerkgeschäft konkurriert Nokia vor allem mit dem schwedischen Ausrüster Ericsson und chinesischen Anbietern wie Huawei und ZTE.

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ESPOO (dpa-AFX)