Aktienrückkaufprogramm |
02.11.2017 10:03:00
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Swiss Re-Verlust geringer als befürchtet
Analysten hatten angesichts der jüngsten Katastrophenschäden von 3,6 Milliarden Dollar mit einem noch dickeren Minus gerechnet. Swiss-Re-Chef Christian Mumenthaler rechnet nun mit steigenden Preisen im lange umkämpften Rückversicherungsgeschäft.
Folglich ging es für die Swiss-Re-Aktie nach den Nachrichten aufwärts. Im frühen Handel in Zürich gewann das Papier bis zu 0,64 Prozent an Wert und setzte damit ihre Erholung der vergangenen Wochen fort. Seit Jahresbeginn liegt die Aktie damit allerdings noch rund zwei Prozent im Minus.
Für weiteren Auftrieb könnte der angekündigte Rückkauf eigener Aktien im Umfang von einer Milliarde Franken sorgen, mit dem die Swiss Re an diesem Freitag beginnen will. "Selbst nach so einer Serie schwerer Naturkatastrophen stellen wir unsere starke Kapitalausstattung und finanzielle Flexibilität unter Beweis", sagte Finanzchef David Cole.
Wie Weltmarktführer Munich Re gibt die Swiss Re seit Jahren über Aktienrückkäufe überschüssiges Kapital an ihre Aktionäre zurück. Dies liegt an den vergleichsweise geringen Schäden der vergangenen Jahre - aber auch daran, dass sich das zusätzlich angesammelte Kapital angesichts des Preiskampfs in der Branche immer schwerer rentabel zur Übernahme neuer Risiken einsetzen ließ. Die Kapitalschwemme sorgte für ein Überangebot an Rückversicherungsschutz und förderte den Preisverfall.
Die Swiss Re wittert nun jedoch Morgenluft - und will ihr Geschäft weiter ausbauen. "Wir erwarten, dass sich die Preisbedingungen verbessern", sagte Konzernchef Mumenthaler. Dies gelte für die Rückversicherung wie für das Firmenkundengeschäft. Die Swiss Re sei gerüstet, Marktchancen zu nutzen, wie sie sich nach solchen Ereignissen oftmals böten. Denn in letzter Zeit sei das Marktumfeld für viele Geschäftsbereiche nicht nachhaltig gewesen.
Wie schwer die Wirbelstürme "Harvey", "Irma" und "Maria" die Swiss Re im dritten Quartal getroffen haben, hatte der Konzern bereits im Oktober gemeldet. In der genannten Summe von 3,6 Milliarden Dollar sind auch die Schäden durch die Erdbeben in Mexiko in Höhe von 175 Millionen Dollar enthalten. Nach Einschätzung der Schweizer werden die Großschäden die Versicherungsbranche insgesamt etwa 95 Milliarden Dollar kosten.
Weltmarktführer Munich Re sah in diesen Zahlen zuletzt allerdings noch "hohe Unsicherheiten". Vorstandsmitglied Hermann Pohlchristoph hatte zuletzt eine Zahl von 100 Milliarden Dollar in den Raum gestellt - allein für die Hurrikan-Schäden. Der Dax-Konzern aus München erwartet für sich nur durch die drei Wirbelstürme eine Belastung von 2,7 Milliarden Euro - und erwartet für 2017 statt eines Überschusses von 2,0 bis 2,4 Milliarden Euro nur noch einen kleinen Gewinn. Auch die Hannover Rück hat ihr anfängliches Gewinnziel von einer Milliarde Euro angesichts der Katastrophenschäden in Frage gestellt.
Die Swiss Re hatte ihr Geschäft in den ersten neun Monaten angesichts des Preiskampfs bereits zurückgefahren. Die Bruttoprämieneinnahmen fielen mit 26,6 Milliarden Dollar rund 5 Prozent geringer aus als ein Jahr zuvor. Angesichts der Katastrophen reichten die Beiträge nicht aus, um die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb zu decken. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote im Rückversicherungsgeschäft lag mit 114,1 Prozent deutlich über der kritischen 100-Prozentmarke, nachdem sie ein Jahr zuvor mit 93,8 Prozent noch deutlich im grünen Bereich gelegen hatte.
Im Firmenkundengeschäft sprang die Quote sogar von 99,3 auf 142,6 Prozent. Hier deckt die Swiss Re vor allem Großschäden ab einer bestimmten Schwelle ab. Bei schweren Katastrophen werden diese Summen schnell überschritten. Dadurch sei das Geschäft sehr schwankungsanfällig, schrieb die Swiss Re. Die Schweizer haben nun die Kapitalausstattung der Sparte gestärkt - und hoffen auf steigende Preise in dem Geschäft./stw/zb/jha/
ZÜRICH (dpa-AFX)
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