30.07.2020 17:43:40

Aktien Schweiz sehr schwach - Desaströse BIP-Daten belasten

ZÜRICH (Dow Jones)--Kräftig abwärts ist es am Donnerstag am schweizerischen Aktienmarkt gegangen. Die Spuren der negativen Coronavirus-Auswirkungen wurden in sehr schwachen BIP-Daten aus Deutschland und den USA sichtbar und dämpften die Hoffnung auf eine rasche konjunkturelle Erholung. Daneben steigt die Zahl der Neuinfektionen immer weiter an. Und die Berichtssaison erlebte einen ihrer heftigsten Tage, aus der Schweiz legten unter anderem Nestle, CS Group und Lafargeholcim ihre Zahlenwerke vor.

Der Einbruch der Wirtschaftsleistung in Deutschland wie auch in den USA im zweiten Quartal in Folge der Corona-Pandemie und des Lockdowns wurde als historisch eingestuft. Das deutsche BIP rutschte um 10 Prozent ab, das US-amerikanische BIP fiel im zweiten Quartal 2020 mit der annualisierten Rate von 32,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal.

Ohne weitere Hilfsmaßnahmen wird nach Einschätzung von Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, die größte Volkswirtschaft der Welt nicht auskommen. Die zusätzliche Arbeitslosenunterstützung laufe bereits am Freitag aus. Bislang konnten sich Republikaner und Demokraten über kein neues Hilfspaket einigen.

Der SMI verlor 1,7 Prozent auf 10.095 Punkte. Im Tagestief hatte der Index bei 10.008 Punkten gelegen. Bei den 20 SMI-Werten gab es 19 Kursverlierer, eine Aktie schlosss unverändert. Umgesetzt wurden 61,55 (zuvor: 45,36) Millionen Aktien.

Für die Nestle-Aktie ging es nach durchwachsenen Geschäftszahlen um 0,7 Prozent nach unten. Zwar sei beim organischen Wachstum die Erwartung einen Tick übertroffen worden, allerdings habe Nestle sie für das Gesamtjahr danach gesenkt, hieß es im Handel.

Als "angesichts der Krise sehr ordentlich" wurden die Ergebnisse der Zementhersteller gesehen. Sowohl Lafargeholcim als auch Heidelbergcement seien einen Tick besser als erwartet durch die Coronavirus-Krise gekommen, hieß es. Lafargeholcim reduzierten sich um 2,6 Prozent.

Für die Aktien der CS Group ging es um 1,6 Prozent abwärts. Die Bank steht nach Einschätzung von Morgan Stanley gut da. Der Vorsteuergewinn auf Konzernebene habe dank eines starken Handelsergebnisses im Investmentbanking die Erwartungen im zweiten Quartal um 38 Prozent übertroffen. Auch die Einnahmesituation sei durchweg stark. Ebenso fiel die Eigenkapitalquote von 12,5 Prozent den Analysten positiv auf - das sei 90 Basispunkte besser als vom Konsens erwartet.

Schwach zeigten sich auch die Aktien aus dem Banken- und Versicherungssektor. Für beide seien die Aussagen der US-Notenbank vom Vorabend mit weiter niedrigen Zinsen ohne jede Aussicht auf ein Ende "ein weiterer Sargnagel" gewesen, hieß es im Handel. Der Druck auf die Zinsmargen, der sich bereits in Quartalszahlen von Barclays oder BBVA deutlich zeige, dürfte sich noch verschärfen, meinte ein Händler. UBS verloren 2,3 Prozent und Swiss Re büßten 4,4 Prozent ein.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/raz

(END) Dow Jones Newswires

July 30, 2020 11:43 ET (15:43 GMT)

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