08.08.2013 19:32:35

Aktien Osteuropa Schluss: Fester - Börse in Prag trotzt Regierungskrise

    BUDAPEST/MOSKAU/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - An den wichtigsten Börsen Osteuropas verzeichneten die Indizes am Donnerstag teils deutliche Gewinne.

    Die Warschauer Börse schloss fester. Der Wig-20 stieg um 1,11 Prozent auf 2.406,40 Zähler. Der breiter gefasste Wig-Index (WIG) legte um 1,15 Prozent auf 48.862,88 Punkte zu.

    Pekao-Aktien gewannen 1,50 Prozent auf 168,75 Polnische Zloty. Die Bank hat laut Medienberichten ein Angebot für die Übernahme des polnischen Konkurrenten BGZ eingereicht, der von der niederländischen Rabobank verkauft wird. Im Rennen um das polnische Geldinstitut muss sich Pekao mit der Konkurrenz von ING (ING Groep) und BNP Paribas auseinandersetzen. Die Bank Handlowy übertraf mit den Zahlen des zweiten Quartals die Erwartungen von Analysten. Die Papiere legten daraufhin an der Wig-20-Spitze um 5,43 Prozent auf 110,70 Zloty zu - ein neuer Höchststand seit 2007. ING Bank Slaski stiegen um 2,08 Prozent auf 110,25 Zloty, am Vortag hatten die Papiere bereits 5,57 Prozent zugelegt. Das Finanzhaus übertraf mit den Zahlen zum zweiten Quartal die Analystenschätzungen.

    Die Aktien des Bauunternehmens Polimex-Mostostal rutschten um 5,88 Prozent auf 0,16 Zloty ab. Konzernchef Gregor Sobisch sagte in einem Zeitungsinterview, es wäre schon ein Erfolg, 2014 ein Nettoergebnis "um die Null" zu schaffen. Das Verständnis der Gläubigerbanken sei entscheidend für das Überleben des Unternehmens. KGHM (KGHM Polska Miedź) stiegen um 3,57 Prozent auf 119 Zloty. Das Kursplus resultiere aus gestiegenen Metallpreisen aufgrund besser als erwartet ausgefallener Handelsdaten aus China, sagten Marktbeobachter.

    Auch Prag ging freundlicher aus dem Handel. Der Leitindex PX legte um 1,61 Prozent auf 970,94 Punkte zu. Während es an der Prager Börsen gut lief, zeichnen sich auf der politischen Bühne für Herbst vorgezogene Parlamentswahlen ab, nachdem die Experten-Regierung von Jiri Rusnok bei der Vertrauensabstimmung am Mittwochabend gescheitert ist. Im Blick der Börsianer standen Finanzwerte. Die tschechische KBC-Tochter CSOB Group meldete im ersten Halbjahr 2013 einen Gewinnrückgang von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

    Komercni Banka stiegen dank eines positiven Analystenkommentars um 3,16 Prozent auf ein neues Fünf-Monats-Hoch. Die JPMorgan-Analysten gehen davon aus, dass die Gewinne im kommenden Jahr auf ein neues Rekordniveau steigen. Das Kursziel hoben sie zudem von 4.500 auf 4.662 Tschechische Kronen an.

    Erste Group (Erste Group Bank) stiegen bereits den zehnten Tag in Folge - dieses Mal standen plus 3,12 Prozent auf 653,8 Kronen unter dem Strich. Der Rohstoffwert New World Resources legte um 0,88 Prozent auf 17,15 Kronen zu. Europaweit zählten die Papiere von Rohstoffkonzernen zu den Gewinnern. Auf der Verliererseite standen Unipetrol und Philip Morris mit minus 1,12 Prozent beziehungsweise 0,90 Prozent.

    Die Budapester Börse schloss ebenfalls mit kräftigen Kursgewinnen. Der Leitindex Bux (BUX) gewann 2,76 Prozent auf 18.798,70 Zähler. Bei MTelekom sorgten die Quartalszahlen für ein Kursplus von 0,93 Prozent auf 325 Ungarische Forint. Der Nettogewinn war im zweiten Quartal um 14 Prozent auf 12,2 Milliarden Forint gestiegen. Analysten hatten im Schnitt mit 11,2 Milliarden Forint gerechnet. Im Ölsektor erholten sich Mol mit plus 2,91 Prozent auf 16.600 Forint von den deutlichen Vortagesverlusten.

    Mit unterschiedlichen Vorzeichen schlossen die beiden ungarischen Bankaktien. Während OTP Bank (Orságos Takar És Ker BK ON) erneut deutlich stiegen (plus 2,50 Prozent auf 4.510 Forint), fielen FHB -Aktien um 1,49 Prozent auf 330 Forint. Der Pharmawert Gedeon Richter könnte laut Medienberichten schon bald sein Comeback im MSCI Hungary Index feiern. Die Papiere sprangen um 4,31 Prozent auf 3,719 Forint in die Höhe. Raba-Aktien wurden von Concorde Securities von "Equalweight" auf "Overweight" hochgestuft. Das ließ die Papiere an die Bux-Spitze steigen. Sie schlossen mit einem Aufschlag von 5,63 Prozent bei 994 Forint.

    In Moskau legte der RTS-Interfax-Index (RTS) um 0,15 Prozent auf 1.303,28 Punkte zu./pro/APA/men/he

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