17.08.2011 12:07:31

Aktien Frankfurt: Verluste - Pläne für Stabilisierung der Euro-Zone helfen nicht

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Pläne für eine Stabilisierung der Euro-Zone haben dem deutschen Aktienmarkt am Mittwoch nicht helfen können. Bis zum Mittag verlor der Dax (DAX) 1,09 Prozent auf 5.929,50 Punkte. Er zeigte sich damit aber etwas erholt vom Tagestief bei 5.870,17 Punkten, und blieb auch über dem gestrigen Tiefststand. Am Vortag hatte der Leitindex im Minus geschlossen, aber bis zum Ende einen Großteil der Tagesverluste wieder wettgemacht. Für den MDAX (MDAX) der mittelgroßen Werte ging es am Mittwoch um 1,49 Prozent auf 9.013,09 Punkte nach unten. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) verlor deutlichere 2,63 Prozent auf 722,68 Punkte. Die Zuversicht insgesamt scheine erneut angeschlagen, hieß es aus dem Markt. Darüber hinaus belastet der PC-Hersteller Dell Computer (Dell) mit seinen Zahlen und dem Ausblick vom Vorabend Technologiewerte.

 

    Die deutsch-französischen Vorschläge für eine europäische Wirtschaftsregierung seien lediglich eine Vision, monierte Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank. "Die Umsetzung dauert Jahre, und derzeit trauen die Märkte das der Politik auch nicht zu." Die Anleger vermissten konkrete Aussagen zu Maßnahmen, um wieder für Ruhe zu sorgen. Zudem hält der Experte die angestrebte europäische Schuldenbremse für nicht umsetzbar. Einen Hoffnungsschimmer sieht er ungeachtet der jüngst schwachen europäischen Wachstumszahlen in der Konjunktur. Die Erwartungen für die Schwellenländer und insbesondere China seien immer noch positiv, wovon gerade das Exportland Deutschland profitieren sollte. Zudem gebe es mit dem Versprechen der US-Notenbank, zwei Jahre lang die Zinsen nicht anzuheben, auch von dieser Seite keine Risiken. Die Europäische Zentralbank dürfte hier ebenfalls ruhig halten, so Halver weiter.

 

PLÄNE FÜR FINANZ-TRANSAKTIONSSTEUER BELASTEN DEUTSCHE BÖRSE

 

    Die Aktien der Deutschen Börse verloren 7,05 Prozent auf 40,200 Euro und lagen damit abgeschlagen am Dax-Ende. Händler verwiesen auf die am Vorabend bekannt gewordenen deutsch-französischen Pläne für eine Finanz-Transaktionssteuer innerhalb der Eurozone. Dies sei eine Belastung sowohl für den Frankfurter Börsenbetreiber als auch für die NYSE Euronext (NYSE Group), mit der die Deutsche Börse sich zusammenschließt. Die NYSE Euronext erziele schätzungsweise ein Drittel und die Deutsche Börse sogar rund 80 Prozent ihrer Nettoerlöse mit Transaktionen innerhalb Europas, sagte ein Händler unter Berufung auf Analysten. Von einem anderen Börsianer hieß es, die Geschichte sei auf jeden Fall negativ für die Deutsche Börse. Allerdings sei eine solche Steuer in Europa schon häufig diskutiert und nie verwirklicht worden. Ähnlich äußerte sich UBS-Analyst Arnaud Giblat. Er sieht in dem deutsch-französischen Vorschlag zwar eine ernsthafte Belastung für die Börsenbetreiber, hält eine Umsetzung angesichts des erwartbaren Widerstands aus London aber für unwahrscheinlich.

 

    Auch die Bankenwerte gerieten wieder unter Druck: Deutsche Bank gaben um 2,16 Prozent nach auf 30,080 Euro und Commerzbank verloren 2,59 Prozent auf 2,178 Euro. Medienberichten über eine Betrugsklage des Finanzkonzerns Dexia gegen die Deutsche Bank hatten Händler vorbörslich indes wenig Kurseinfluss eingeräumt. Das Institut und eine frühere Tochter seien bereits im Mai vor einem Gericht in New York verklagt worden, so dass die jüngsten Nachrichten nicht überraschen sollten, hieß es.

 

TECHNOLOGIEWERTE VON DELL-AUSSAGEN BELASTET

 

    Technologiewerte gerieten nach enttäuschenden Aussagen des US-Computerherstellers Dell unter Druck. Besonders die gekappte Umsatzprognose für das Geschäftsjahr hatte dafür gesorgt, dass die Aktie nachbörslich um zeitweise mehr als sieben Prozent abgetaucht war. Börsianer verwiesen zudem auf die Konjunkturabhängigkeit der Geschäfte etwa von Infineon (Infineon Technologies). Die Aktien des Halbleiterherstellers verloren 4,03 Prozent auf 5,811 Euro. Im TecDax ging es für die Titel des Schaltkreis-Herstellers Dialog Semiconductor um 5,56 Prozent auf 12,560 Euro bergab. Die Aktien des Softwareherstellers Software AG (Software) verloren im Einklang mit den sehr schwachen Papieren des Konkurrenten SAP deutlichere 5,58 Prozent auf 27,640 Euro.

 

    Kursgewinne von 0,91 Prozent auf 49,695 Euro gab es nach Zahlen indes bei Hochtief (HOCHTIEF). Der im MDax gelistete Baukonzern habe im zweiten Quartal besser als erwartet abgeschnitten, kommentierten Börsianer. Der Auftragseingang ging zwar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück, die durchschnittlichen Analystenschätzungen wurden aber übertroffen. Positiv wurde zudem gewertet, dass sich das Unternehmen beim Verkauf seines Flughafen-Geschäfts auf einem guten Weg sieht./gl/ag

 

    --- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

 

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