DAX
31.08.2015 15:07:40
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Aktien Frankfurt: Dax reduziert Minus - Dennoch höchster Monatsverlust seit 2011
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Montag nach einem schwachen Handelsstart seinen Verlust etwas reduziert. Zuletzt notierte der Leitindex noch 0,88 Prozent tiefer bei 10 207,89 Punkten. Die Umsätze waren auch wegen eines Feiertags im Finanzzentrum London allerdings sehr gering. Damit dürfte sich das Dax-Minus im August auf nahezu 10 Prozent summieren - der stärkste Monatsrückgang seit vier Jahren.
Analyst Kornelius Barczynski vom Brokerhaus GKFX gibt noch keine Entwarnung: "Die Angst vor einer Konjunkturabschwächung in China, gepaart mit der Unsicherheit über die bevorstehende Zinsanhebung in den USA, dürfte weiterhin für Turbulenzen an den Märkten sorgen."
Der MDAX als Index mittelgroßer Werte sank am Montag um 0,51 Prozent auf 19 556,92 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDAX büßte 0,05 Prozent auf 1694,71 Punkte ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroSTOXX 50 fiel um rund 1 Prozent.
EXPERTE: DAX-ERHOLUNG STEHT AUF DER KIPPE
Die Wahrscheinlichkeit sei hoch, "dass der Markt den Boden noch nicht gesehen hat", warnte Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar. "Erst wenn die Kurse über ein gewisses Maß weiter steigen, wäre die laufende Zwischenerholung nicht mehr als Bärenmarktrally, sondern als neuer Aufwärtstrend einzustufen." Solange sollten sich Anleger mit Käufen zurückhalten, empfahl er. Unter einer Bärenmarkt-Rally verstehen Börsianer eine zwischenzeitliche Kurserholung in einem längerfristigen Abwärtstrend.
Im Mittelpunkt der Anlegersorgen stehen weiterhin die Börsenturbulenzen und das rückläufige Wirtschaftswachstum in China. Belastend wirke die Entscheidung der chinesischen Regierung, bis auf weiteres keine Stützungskäufe zur Stabilisierung der Börsen mehr zu tätigen, hieß es im Handel. Laut "Financial Times" haben staatliche chinesische Investmentfonds in den vergangenen Wochen rund 200 Milliarden US-Dollar in heimische Aktien investiert. Genutzt hat es auf den ersten Blick wenig: Chinas Börsen haben seit ihrem Hoch Mitte Juni ein gutes Drittel an Wert verloren.
US-NOTENBANK MACHT ES SPANNEND
Kopfzerbrechen bereitet den Marktakteuren auch weiterhin die US-Geldpolitik. Denn das internationale Zentralbanker-Treffen in Jackson Hole vom Wochenende brachte kaum neue Aufschlüsse, wann die Notenbank Fed den Leitzins anheben wird. Mit Spannung wird daher der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag erwartet, von dem sich Investoren neue Hinweise erhoffen. Höhere Zinsen machen Aktien im Vergleich zu anderen Geldanlagen weniger attraktiv.
Aktuelle Inflationsdaten aus dem Euroraum zeigten am Montag kaum Wirkung auf die Kurse.
RWE FÄLLT ANS DAX-ENDE WEGEN DIVIDENDEN-SORGEN
RWE-Aktien (RWE) waren wegen erneuter Dividenden-Sorgen mit einem Kursrückgang von 3,60 Prozent Schlusslicht im Dax. Wie die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" berichtete, fürchten Kommunale Aktionäre des Energieversorgers einen weiteren Rückgang der Dividende. "Tatsächlich ist wohl mit einem spürbaren Dividendenrückgang auf 0,50 bis 0,60 Euro zu rechnen", sagte Essens Kämmerer Lars Martin Klieve der Zeitung. Bereits die im vergangenen Jahr ausgezahlte Dividende hatte der Energiekonzern auf 1 Euro je Aktie halbiert.
Bayer-Papiere (Bayer) lagen mit einem Minus von 0,58 Prozent im oberen Dax-Mittelfeld. Verlustmindernd wirkten dabei Pläne für einen raschen Börsengang der Kunststoff-Tochter Covestro. Der Pharma- und Pflanzenschutzkonzern wolle den Teilbereich trotz der aktuellen Marktturbulenzen noch in diesem Jahr an die Börse bringen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Der erste Handelstag für die Aktien könnte bereits im Oktober sein, hieß es.
GERRESHEIMER NACH ANALYSTENSTUDIE AN MDAX-SPITZE
Im MDax waren Gerresheimer-Aktien mit plus 3,13 Prozent Spitzenreiter. Die Aktien des Spezialverpackungsherstellers profitierten dabei von einer Analystenstudie der Credit Suisse. Die Schweizer Bank erhöhte die Einstufung der Papiere dank besserer Gewinnaussichten gleich um zwei Stufen von "Underperform" auf "Outperform" und das Kursziel von 49 auf 70 Euro.
Die Anteilsscheine des IT-Anbieters QSC waren mit einem Verlust von 3,71 Prozent unattraktivster Werten im TecDax. QSC-Finanzvorstand Stefan Baustert stellte in einem Interview das bisher so feste Bekenntnis zur Dividendenzahlung zumindest für das laufende Jahr in Frage. Es sei zwar die unveränderte Absicht auszuschütten, "allerdings unter einer Nebenbedingung: Wir müssen auch das Geld erwirtschaftet haben", sagte Baustert der "Börsen-Zeitung".
Die Aktien von Zooplus fielen um weitere 3,54 Prozent. Bei dem Onlinehändler für Haustierbedarf halte der Mitte August begonnene Abwärtstrend an, sagte ein Händler. Zugleich wies der Börsianer jedoch darauf hin, dass seit Jahresbeginn immer noch ein Plus von rund 60 Prozent zu Buche steht./edh/das
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---

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