Annäherungsversuch? 20.02.2017 12:20:44

Aktie von T-Mobile US gewinnt nach Sprint-Gerüchten

Die Tochter der Deutschen Telekom hatte bereits vor einigen Tagen mit starken Viertquartalszahlen über den Erwartungen für einen Kursanstieg gesorgt. Nachdem die Nachrichtenagentur Reuters am Freitag über "den Beginn von Verhandlungen" im April berichtet hatte, schossen T-Mobile US um 5,5 Prozent in die Höhe. Die Sprint-Aktie gewann 3,3 Prozent.

Dem Bericht zufolge ist Softbank bereit, einen großen Teil ihrer US-Tochter Sprint an T-Mobile US zu verkaufen. Auf diese Weise würden sich die Nummer 3 und 4 in der US-Branche zusammenschließen.

Seit Jahren ist dies unter Investoren ein Thema. Durch eine Fusion der beiden Mobilfunkanbieter könnte nachhaltig Wert freigesetzt werden, heißt es. Drei Anbieter wären profitabler als vier, so die Denkweise.

Ein Stolperstein war bisher die Genehmigung der Behörden. Die neue Regierung unter Donald Trump gibt sich in diesem Punkt gelassener. Somit könnte eine Fusion dieses Mal genehmigt werden.

Allerdings darf trotz der guten Zahlen von T-Mobile US nicht übersehen werden, dass der Wettbewerb in den USA weiter hart ist. Im Kampf um Kunden hat Konkurrent Verizon vor kurzem unbegrenztes Datenvolumen angeboten. Dieses Angebot hätte es möglicherweise nicht gegeben, gäbe es weniger Konkurrenz am Mobilfunkmarkt. Verizons Aktion sei ein Beleg dafür, dass der Wettbewerb auf dem US-Mobilfunkmarkt mit vier Anbietern genauso funktioniere wie er sollte, urteilte ein Analyst.

Unsicher ist somit derzeit, wie die nächsten Vertriebsschritte und Strategien bei T-Mobile US aussehen werden. Analysten bewerten die Aktie allgemein positiv. Nun aber schauen alle Augen auf mögliche Deals, auch einen mit T-Mobile, nach dem Ende der Versteigerung von Mobilfunk-Frequenzen in den USA, voraussichtlich im April.

Dieser Termin wurde auch von der Deutschen Telekom erwähnt. Sie teilte auf die Bitte nach einem Kommentar zum Thema Sprint/T-Mobile von Dow Jones mit, dass sich beide Unternehmen wegen der laufenden Frequenzversteigerung in den USA bis "ca. April", so habe es die FCC vorgegeben, nicht zu Spekulationen äußern dürften.

DJG/DJN/bam/cln

FRANKFURT (Dow Jones)

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