AKTIE IM FOKUS: ThyssenKrupp schwächer - Höhere Investitionsausgaben belasten

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von ThyssenKrupp haben am Donnerstag mit Verlusten auf Aussagen des Managements aus der Hauptversammlung reagiert. Nach anfänglichen Gewinnen gaben die Papiere des Stahl- und Industriegüterunternehmens bis 15.25 Uhr um 0,53 Prozent auf 26,080 Euro nach. Der Dax (DAX) gewann zugleich 0,61 Prozent auf 5.887,34 Zähler. Vorstandschef Ekkehard Schulz sagte, die Ergebnisse des laufenden ersten Geschäftsquartals 2009/10 seien "besser als erwartet" ausgefallen und die Geschäftsentwicklung erlaube es, "mit gedämpftem Optimismus nach vorn zu schauen". Konkrete Zahlen wird es aber erst am 12. Februar geben. Zugleich wurden höhere Investitionsausgaben für zwei neue Stahlwerke mitgeteilt.

    "Ich sehe die Aussagen von Vorstandschef Schulz auf der Hauptversammlung im Gesamtpaket und damit eher positiv", sagte Analyst Ingo Schachel von der Commerzbank. Der Markt schaue derzeit aber anscheinend stärker auf die höheren Investitionskosten in Brasilien und den USA, fügte er hinzu. Der Aufsichtsrat musste vor der Hauptversammlung erneut eine Erhöhung der Investitionsbudgets genehmigen. Die Baukosten in Brasilien liegen nun 500 Millionen Euro höher bei 5,2 Milliarden Euro. Das Investitionsvolumen für das Stahlwerk in Alabama musste um zehn Prozent auf 3,6 Milliarden US-Dollar angehoben werden.

    "Vor allem die eklatant höheren Kosten für die Werke in Brasilien und den USA belasten die Aktien", sagte auch Analystin Karin Meibeyer von der NordLB. Hinzu komme noch die Aussage, dass das Umfeld weiterhin schwierig bleibe, fügte sie an. "Die Stahlbranche ist insgesamt von einer hohen Unsicherheit geprägt in Bezug auf eine nachhaltige Erholung. Die zentralen Fragen lauten: Werden derzeit nur die Lager wieder aufgefüllt oder steigt auch die Nachfrage nach Stahl?"/ck/gl