Auftragseingang gestiegen |
29.04.2021 17:53:00
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AIXTRON-Aktie mit Kursrutsch: AIXTRON wird nach Jahresstart etwas optimistischer
Der Hightech-Maschinenbauer erwartet für 2021 nun eine höhere Profitabilität als bislang angepeilt. Die Marge des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) soll bei rund 18 Prozent liegen, wie das MDAX-Unternehmen am Donnerstag in Herzogenrath mitteilte. Zuvor hatte AIXTRON mit rund 16 Prozent gerechnet. Beim Umsatz und Auftragseingang erwartet der Spezialanlagenbauer jetzt das obere Ende der zuvor prognostizierten Bandbreiten. Beim den Erlösen liegt die Spanne zwischen 320 und 360 Millionen Euro, bei den Bestellungen zwischen 340 und 380 Millionen Euro.
AIXTRON will das Geschäftswachstum im Vergleich zum Vorjahr deutlich beschleunigen, die hohe Nachfrage nach immer schnellerer Datenübertragung und neuester Unterhaltungselektronik treibt den Konzern an. Die aktualisierte Prognose berücksichtigt den Angaben zufolge auch die Auswirkungen der Corona-Krise. Diese werden "zum jetzigen Zeitpunkt als nicht signifikant" für das Geschäft von AIXTRON eingestuft, dessen Anlagen bei der Herstellung von LEDs, 3D-Sensoren und Energiemanagementchips helfen. Mit den Anlagen des Unternehmens werden hauchdünne Halbleiterschichten auf Trägerunterlagen aufgebracht.
Im ersten Jahresviertel profitierte AIXTRON weiter vom Digitalisierungsboom und einer stark anziehenden Nachfrage nach Komponenten für die Halbleiterindustrie. Der Auftragseingang stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über 80 Prozent auf 124,4 Millionen Euro, im Vergleich zum Schlussquartal 2020 war es ein Plus von mehr als einem Drittel. Besonders die hohe Nachfrage nach Anlagen zur Herstellung von Halbleiterbauelementen auf Basis von Galliumnitrid spielte den Nordrhein-Westfalen dabei in die Karten. Sie werden für die energieeffiziente Leistungselektronik zum Beispiel für kompaktere und leistungsfähigere Ladegeräte und für die drahtlose Datenübertragung im 5G-Mobilfunk genutzt.
Die Erlöse kletterten im Jahresvergleich um rund ein Fünftel auf knapp 50 Millionen Euro. Damit verfehlte AIXTRON allerdings die Erwartungen der Analysten, die mit mehr gerechnet hatten. Vor allem Anlagen zur Produktion von Bauelementen für Anwendungen in der Optoelektronik waren im ersten Quartal gefragt. Maschinen für die Herstellung von Lasern zum Einsatz in der optischen Datenkommunikation und der 3D-Sensorik standen im Fokus. Zudem trugen Systeme zur Herstellung energieeffizienter Leistungselektronik auf Basis der Halbleiter Galliumnitrid und Siliziumkarbid zum Umsatzwachstum bei, die etwa für das schnelle Laden der Akkus von Mobilgeräten wie Smartphones und im Antriebsstrang für Elektroautos eingesetzt werden.
Das operative Ergebnis (Ebit) fiel mit minus 0,7 Millionen Euro leicht negativ aus, auch hier hatten Analysten mehr erwartet und mit einem klar positiven Wert gerechnet. Unter dem Strich stand aber ein Nettoergebnis von 3,8 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr noch ein kleiner Fehlbetrag angefallen war. Das deutliche Plus resultiere in erster Linie aus der Aktivierung latenter Steuern, hieß es.
Der seit dem 1. April amtierende Vorstandschef Felix Grawert zeigte sich indes zufrieden. "Die Nachfrage der Kunden nach unseren Anlagen ist erfreulich hoch - und zwar über alle drei Anwendungsbereiche Leistungselektronik, Optoelektronik und LED hinweg". Grawert hatte AIXTRON zuvor gemeinsam mit Bernd Schulte geführt, der zum 31. März ausgeschieden und in den Ruhestand gegangen ist. Der neue Finanzchef Christian Danninger wird seinen Posten laut Mitteilung am 1. Mai dieses Jahres antreten.
Einen Rückschlag gab es derweil für die Tochter Apeva. Sie hatte Ende 2020 mit dem Abschluss eines Oled-Entwicklungsprojekts einen lange erhofften, großen Fortschritt gemacht. Ein Kunde - laut AIXTRON einer der weltweit größten Displayhersteller - nahm eine entsprechende Anlage nach langen Tests ab. Nun hieß es aber, dass die Kundengespräche nicht zu dem erhofften Ergebnis geführt hätten. Daher schaue Apeva sich nun in China nach Kunden für die Technologie zur Herstellung von Oleds um. Ein erfolgreicher Abschluss der Gespräche mit potenziellen Kunden in China wird laut Mitteilung nicht vor 2022 erwartet.
So reagiert die AIXTRON-Aktie
Die AIXTRON-Aktien sind am Donnerstag auf Talfahrt gegangen. Zeitweise fielen sie im XETRA-Geschäft um mehr als zehn Prozent auf 16,65 Euro und damit auf ein Tief seit etwa sieben Wochen. Zum Handelsschluss notierten sie noch 9,43 Prozent im Minus bei 17,045 Euro. Mit Blick auf den Kursrutsch betonte ein Händler, die höhere Zielspanne für die Profitabilität sei etwas irritierend, weil das Auftaktquartal eigentlich nicht zufriedenstellend verlaufen sei. Zwar seien die Auftragseingänge stark, der im ersten Quartal erreichte Umsatz habe jedoch die Erwartungen nicht erfüllt und das operative Ergebnis sei überraschenderweise negativ. Zudem sei die Aktien schon gut gelaufen: Im Februar hatten sie ein Hoch seit 2011 erklommen. Trotz des Kursrutsches vom Donnerstag summieren sich die Gewinne im laufenden Jahr immer noch auf mehr als ein Fünftel.
Börsianer sahen in alldem einen Wermutstropfen. Der AIXTRON-Kurs war zuletzt schon in Stocken geraten, nachdem er im Februar über der 20-Euro-Marke auf dem höchsten Niveau seit 2011 angekommen war.
/eas/mis
HERZOGENRATH (dpa-AFX)
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