Umsatz sinkt etwas |
25.07.2019 17:57:00
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AIXTRON-Aktie hebt ab: AIXTRON wird trotz schwacher Auftragslage optimistischer
Der Spezialanlagenbauer rechnet bei einem unveränderten Umsatzausblick jetzt mit einer Marge auf Basis des Gewinns vor Zinsen und Steuern (Ebit) von rund 13 (2018: 15,4) Prozent. Bislang hatte das Unternehmen mit einer Spanne von 8 bis 13 Prozent gerechnet.
Beim Umsatz werde weiter ein Wert zwischen 260 bis 290 Millionen Euro nach 269 Millionen im vergangenen Jahr erwartet, teilte AIXTRON am Donnerstag in Herzogenrath mit. Umgerechnet geht AIXTRON im laufenden Jahr von einem Ebit zwischen 33,8 und 37,7 Millionen Euro aus. Das ist mehr als die von Bloomberg befragten Experten bisher erwarten.
Der Auftragseingang sank im Vergleich zum schon schwachen Vorquartal um 17 Prozent auf 45 Millionen Euro. AIXTRON-Chef Bernd Schulte begründete dies unter anderem mit dem Handelsstreit zwischen China und den USA, der unter anderem zu US-Sanktionen gegen den chinesischen Technologiekonzern Huawei führte. Dieser gehört zwar nicht direkt zu den Kunden von AIXTRON, Zulieferer des Handyherstellers und Netzwerkausrüsters aber schon.
AIXTRON geht aber von einer Nachfragebelebung in der zweiten Jahreshälfte aus und bestätigte daher die Prognose für den Auftragseingang. Dieser soll demnach im laufenden Jahr zwischen 220 und 260 (2018: 302,5) Millionen Euro liegen.
Analyst Uwe Schupp von der Deutschen Bank interpretiert diesen Optimismus sogar als Zeichen, dass AIXTRON ein Stück weit vom Handelskrieg zwischen den USA und China profitieren könnte. Womöglich kämen chinesische Hersteller vermehrt auf AIXTRON zu, weil sie angesichts von US-Sanktionen stärker auf eine heimische Produktion setzen könnten.
Im zweiten Quartal zehrte AIXTRON zum Teil noch vom dicken Auftragsbuch des Vorjahres. So sank der Umsatz zwar im Vergleich zum starken ersten Quartal um acht Prozent auf 63,3 Millionen Euro. Von Bloomberg befragte Analysten hatten allerdings mit einem noch etwas stärkeren Rückgang gerechnet.
Deutlich besser als erwartet fiel der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) aus. Dieser blieb mit 9,3 Millionen Euro fast auf dem Niveau der ersten drei Monaten des Jahres. Hier hatten die Experten mit einem deutlichen Rückgang gerechnet.
Der kleine Maschinenbauer mit seinen gerade etwas mehr als 600 Mitarbeitern war Ende 2016 in den Fokus der Weltpolitik geraten, als ein chinesischer Investor ihn übernehmen wollte. Der Plan war dann am Übernahmeveto des damaligen US-Präsidenten Barack Obama gescheitert. Grund dafür waren Sicherheitsbedenken, da AIXTRON in den USA einen Standort hat und die Anlagen des Unternehmens auch militärisch genutzt werden können.
Das Veto war für die Anleger allerdings ein Segen. Der chinesische Investor Fuijan Grand Chip (FGC) hatte damals 6 Euro je Aktie oder insgesamt 676 Millionen Euro geboten - aktuell ist AIXTRON wieder knapp eine Milliarde Euro wert.
So reagiert die AIXTRON-Aktie
Zum Handelsschluss notierte die AIXTRON-Aktie 14,06 Prozent höher bei 9,70 Euro und baute ihr Kursplus seit dem jüngsten Zweijahrestief Mitte Juli deutlich aus. Im frühen Handel waren die Anteilsscheine bis auf 9,93 Euro und damit den höchsten Stand seit fast zwei Monaten geklettert.
Umsatz und vor allem operatives Ergebnis (Ebit) fielen klar besser als von Analysten erwartet aus. Entsprechend positiv war das erste Echo der Experten. So kündigte Analyst Harald Schnitzer von der DZ Bank an, seine Prognosen zu überprüfen, nachdem die Profitabilität seine Erwartungen deutlich übertroffen habe. Zudem schätzt er AIXTRON wegen des hochmodernen Produktportfolios auch langfristig positiv ein. Schnitzer geht davon aus, dass der zunehmende Einsatz von Lasern in der 3D-Sensorik und optischen Datenübertragung, der Ausbau des 5G-Netzes und der zunehmende Einsatz energieeffizienter Leistungselektronik das weitere Unternehmenswachstum in den entsprechenden Zielmärkten antreiben dürften.
Sein Kollege Malte Schaumann vom Analysehaus Warburg Research lobte ebenfalls die hohe Profitabilität von AIXTRON. Der geringe Auftragseingang sei erwartet worden und dürfte sich erholen. Dies sollte vom Markt klar positiv aufgenommen werden, schrieb er in einer ersten Einschätzung. Auch Analyst Uwe Schupp von der Deutschen Bank verwies auf die überraschend hohe Profitabilität. Zudem ermögliche der Auftragsbestand von 110 Millionen Euro eine gute Berechenbarkeit der Geschäftsentwicklung in der zweiten Jahreshälfte.
Weniger positiv zeigte sich hingegen Stephane Houri von der Investmentbank Oddo BHF. Der Auftragseingang sei erwartungsgemäß schwach gewesen. Zudem erscheine der Ausblick auf Umsätze und Aufträge im laufenden Jahr zu optimistisch.
/zb/mis/jha/
HERZOGENRATH (dpa-AFX)
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