Cashflow überrascht |
20.02.2025 17:54:40
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Airbus verdient etwas mehr als erwartet - Airbus-Aktie schwächelt wegen Ausblick
In den drei Monaten von Oktober bis Dezember stieg der Umsatz um 8 Prozent auf 24,7 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Adjusted EBIT) legte um 16 Prozent auf 2,56 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich verdiente Airbus 2,42 Millionen bzw. 3,07 Euro pro Aktie - jeweils zwei Drittel mehr als im Vorjahresquartal.
Analysten hatten im Konsens mit einem Umsatz von 24,7 Milliarden Euro, einem Adjusted EBIT von 2,6 Milliarden Euro, einem Konzerngewinn von 2,1 Milliarden und einem Ergebnis pro Aktie von 2,61 Euro gerechnet.
Im Gesamtjahr 2024 erreichte das bereinigte EBIT 5,35 Milliarden Euro, Airbus hatte rund 5,5 Milliarden Euro angepeilt. Der freie Cashflow (FCF) vor Kundenfinanzierungen lag mit 4,46 Milliarden Euro um 2 Prozent unter Vorjahr, Airbus hatte aber nur rund 3,5 Milliarden Euro in Aussicht gestellt und Analysten hatten nur mit 3,71 Milliarden Euro gerechnet.
Für das Geschäftsjahr 2025 strebt Airbus einen Anstieg des bereinigten EBIT auf rund 7,0 Milliarden Euro an, der freie Cashflow (FCF) vor Kundenfinanzierungen soll mit rund 4,5 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau liegen. Bis zum Jahresende will der Konzern rund 820 Verkehrsflugzeuge an Kunden übergeben, nach 766 Maschinen im vergangenen Jahr.
Airbus zweifelt an Militärtransporter A400M
Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus zieht die Produktion seines Militärtransporters A400M in Zweifel. Angesichts der Ungewissheit über die Zahl der Bestellungen prüft der DAX-Konzern die möglichen Auswirkungen, wie er am Donnerstag in Toulouse mitteilte. Im vergangenen Jahr verbuchte Airbus nach einer Vertragsanpassung mit den europäischen Hauptkunden und der Beschaffungsbehörde Occar eine weitere Sonderbelastung von gut 120 Millionen Euro. Im Vergleich zur ursprünglichen Planung gehen die Mehrkosten längst in die Milliarden.
Airbus hatte schon vor etlichen Jahren gedroht, das Projekt A400M einzustellen, nachdem die Kosten immer weiter durch die Decke gegangen waren. Insgesamt haben laut Airbus' Internetseite bisher zehn Staaten 178 Maschinen des Typs geordert. Doch die Großkunden Deutschland und Großbritannien haben ihre ursprünglichen Bestellungen schon lange verringert, und Frankreich hat die Auslieferungspläne zeitlich gestreckt.
Das Projekt liegt mit mehr als 25 Milliarden Euro schon lange über dem ursprünglichen Budget. Airbus hatte lange gehofft, abseits seiner Hauptkunden aus Europa weitere Bestellungen aus anderen Ländern zu erhalten. Doch die Hoffnungen erfüllten sich bislang kaum.
Die A400M konkurriert mit kleineren Transportflugzeugen wie der Boeing C-17 und der Hercules von Lockheed Martin. Sie kann größere Fracht befördern als die Konkurrenzmodelle und hat zudem besondere Fähigkeiten. So kann sie auf unebenen Pisten starten und landen. Außerdem kann sie kopfüber fliegen. Allerdings machte die A400M immer wieder mit Pannen Schlagzeilen. Im Jahr 2015 stürzte eine Maschine auf einem Werksflug ab. Vier Menschen starben.
Die A400M wird in einem Werk in Südspanien gefertigt. Üblicherweise werden dort inzwischen pro Jahr acht Maschinen gebaut. Im vergangenen Jahr waren es gerade einmal sieben Stück.
Airbus hält Wasserstoff-Flugzeug erst später für realistisch
Airbus-Chef Guillaume Faury verschiebt seine Pläne für ein Wasserstoff-Flugzeug weit in die Zukunft. Die Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft liege fünf bis zehn Jahre hinter dem zurück, was Airbus bei Ankündigung seiner Wasserstoff-Strategie im Jahr 2020 angenommen habe, erklärte der Manager bei der Bilanzvorlage am Donnerstag in Toulouse. Dass ein Passagierflugzeug mit Wasserstoff-Antrieb wie lange anvisiert im Jahr 2035 in den Liniendienst gehe, hält er daher nicht mehr für realistisch. Airbus arbeite weiter daran, aber es werde ein paar Jahre länger dauern.
Dass ein Wasserstoff-Flugzeug technisch machbar ist, steht für Faury außer Frage. Allerdings bringe es nichts, ein Flugzeug zu entwickeln, das niemand kaufe, weil die Infrastruktur nicht zur Verfügung stehe oder es im Betrieb zu teuer sei.
Mit Blick auf die Technik ist Airbus laut Faury einen Schritt weiter. Der Konzern setzt auf eine Brennstoffzelle, die mithilfe von Wasserstoff Strom erzeugt. Dieser treibt dann wiederum das Flugzeug an. Verworfen wird damit die Alternative, bei der eine Gasturbine Wasserstoff auf ähnliche Weise verbrennt, wie es bei herkömmlichen Düsenflugzeugen mit Kerosin der Fall ist.
Um das Wasserstoff-Flugzeug bis 2035 zur Marktreife zu bringen, hätte Airbus die konkrete Entwicklung nach früheren Aussagen im Jahr 2027 oder 2028 anschieben müssen. Bisher arbeitet der Hersteller noch an den technischen Grundlagen - wie auch der Münchner Triebwerkshersteller MTU (MTU Aero Engines), der ebenfalls auf eine Brennstoffzelle setzt.
Um ein Flugzeug mit Wasserstoff-Antrieb zum Erfolg zu bringen, braucht es eine Wasserstoff-Versorgung an den Flughäfen. Die Technik gilt als teuer und aufwendig. Um das eigentliche Ziel der CO2-Neutralität zu erreichen, müsste der Wasserstoff zudem mithilfe von Strom aus erneuerbaren Quellen hergestellt werden. Davon gibt es bisher deutlich zu wenig.
Realistisch ist die Wasserstoff-Technik aus Sicht der Airbus-Führung ohnehin nur für kleinere Passagierflugzeuge mit schätzungsweise bis zu 100 Sitzplätzen. Bei Mittelstreckenjets etwa in der Größe der Modellfamilie A320neo und großen Langstreckenflugzeugen will Airbus wie Konkurrent Boeing auch bei der nächsten Generation weiterhin auf klassische Triebwerke setzen, die dann nachhaltig produzierten Flugzeugtreibstoff verbrennen sollen. Dieser wird etwa aus Pflanzen oder mithilfe von Strom als sogenannte E-Fuels hergestellt. Auch diese Art Treibstoff ist bislang weltweit nur in geringen Mengen verfügbar.
Airbus-Aktien weiten Korrektur vom Rekord aus - Ausblick reicht nicht
Die Kurskorrektur bei Airbus hat am Donnerstagmorgen nach Geschäftszahlen Fahrt aufgenommen. Die Aktien des Flugzeugbauers liegen inzwischen gut 6 Prozent unter ihrem Rekordhoch vom Dienstag und nähern sich der 50-Tage-Linie. Die Airbus-Aktie gab via XETRA letztlich 2,20 Prozent auf 165,14 Euro ab.
Vor allem der Ausblick kommt am Markt offenbar nicht gut an. Der UBS-Experte Ian Douglas-Pennant wies darauf hin, wie hoch die Erwartungen zuletzt gewesen seien. Der Ausblick sei nun etwas mau.
Die Airbus-Papiere hatten im noch jungen Jahr in der Spitze mit 12 Prozent bereits mehr gewonnen als 2024.
FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX)
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