"Unter Bedingungen" 18.10.2013 11:05:00

RBI-Sevelda schließt Beteiligung an Hypo-Bad-Bank nicht aus

Seine eigene Bank befinde sich in einem "erstklassigen Zustand", versicherte Sevelda, seit Juni Vorstandschef des Instituts, am Freitag in "Ö1". Wie jede Organisation müsse die RBI aber von Zeit zu Zeit ihre Kostenseite anschauen - ein Sparprogramm ist am Start, ein Mitarbeiterabbau ist nicht ausgeschlossen.

Eine Beteiligung an einer möglichen Bad Bank für die notverstaatlichte Hypo Kärnten schloss Sevelda - unter Bedingungen - nicht aus: "Das Gegengeschäft wäre eine Reduktion sonstiger Belastungen, weil eine Belastung wäre das (eine Hypo-Bad-Bank, Anm.) schon." Zu einer gefürchteten Erhöhung der Bankensteuer sagte der RBI-Chef, er hoffe, dass die Vernunft und nicht der Populismus siegen werde.

Ziel der RBI sei es, die derzeitige Kernkapitalquote von 10,4 auch nach Rückzahlung des staatlichen Partizipationskapitals von 1,75 Mrd. Euro zu halten bzw. zu erreichen.

Das soll gelingen, indem das echte Eigenkapital "oder das Aktienkapital" erhöht wird. Dass die Raiffeisen-Landesbanken, die die RBI besitzen, dabei unter 50 Prozent der RBI-Anteile fallen, werde aber nicht geschehen, weil das ein "Tabubruch" wäre, so Sevelda. Auch bei den Auslandstöchtern sei das zur Zeit "keine Intention".

Bis wann die RBI das Geld zurückzahlen werde, lässt Sevelda weiter offen. Zeit dazu ist bis 2017, auch wenn Sevelda von "Stimmen" sprach, die für ein rasches Zurückzahlen seien - "es ist 'work in progress'". Die RBI zahle für das PS-Kapital jährlich 170 Mio. Euro Zinsen. "Wir werden zum besten Zeitpunkt zurückzahlen", sagt der Nachfolger von Herbert Stepic, der nach umstrittenen Immo-Käufen in Singapur über Offshore-Gesellschaften heuer seinen Chefsessel hatte räumen müssen.

Stepic ist Senior-Berater der RBI, die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn. Über die Vorwürfe gegen Stepic will Sevelda "nichts Konkretes" wissen. "Solange keine Tatsachen am Tisch liegen, gibt es keinen Anlass auf seinen (Stepics, Anm.) Rat als Berater zu verzichten", so Sevelda.

Über die internen Erhebungen zur Causa rund um Stepic, für den die Unschuldsvermutung gilt, sagte Sevelda nichts und verwies auf den Aufsichtsrat.

Einsparen will Sevelda bis 2016 über ein "Effizienzsteigerungsprogramm" 400 bis 450 Mio. Euro. Das soll "im Kleinen bei Reisekosten und Ähnlichem" beginnen. "Wir werden aber sicher auch größere Projekte durchziehen", sagte der Bankchef im Radio. Demnach soll vor allem die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der einzelnen Banken verstärkt werden. "Es braucht beispielsweise nicht in jedem Land ein eigenes Callcenter oder eigene Kreditabwicklungszentren. Teilweise sind ja nicht einmal Sprachbarrieren vorhanden." Daher sei ein Personalabbau "in einzelnen Bereichen" nicht auszuschließen. "Quantifizieren kann ich das aber noch nicht", so Sevelda.

Es stimme nicht, dass er aus Spargründen die Raiffeisen-Landesbanken, die zum Halbjahr teils Ergebniseinbrüche erlitten hatten, "an die Leine nehmen" wolle, so Sevelda. Im Übrigen würden sich diese "das nicht gefallen lassen und die Zusammenarbeit läuft sehr gut, dass es dazu keine Veranlassung gibt". Dass eine engere Zusammenarbeit notwendig sei, "um auf Dauer wettbewerbsfähig zu bleiben", wüssten die Landesbanken, die Eigner der RBI sind, selbst.

"Fragen Sie mich 'was Leichteres", sagte Sevelda zu "Ö1" auf die Frage, ob eine neue rot-schwarze Koalition einen neuen Stil mit mehr Durchschlagskraft schaffen könnte.

phs/kre

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