2014 hohes Potenzial |
20.12.2013 17:40:00
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Erste Group für Wiener Börse positiv gestimmt
Der ATX sei im abgelaufenen Jahr klarer Underperformer gewesen, gefragt seien heuer vor allem größere und liquidere Märkte gewesen, sagte Friedrich Mostböck, Chefanalyst der Erste Group, am Freitag bei einem Pressegespräch in Wien. Grund dafür sei, dass Investoren 2013 hauptsächlich an sehr großen und liquiden internationalen Titeln interessiert waren.
Zu aktuellen Top-Empfehlungen zählt Erste-Analyst Günther Artner die Immo-Werte Immofinanz (Kursziel: 4,0 Euro, aktuell: 3,30) und s Immo (6,0/5,25), die Blue Chips OMV (43,0/33,7), UNIQA (10,2/9,05) und Vienna Insurance Group (43,0/35,3) sowie die Industriewerte RHI (26,0/22,1) und AT&S (8,80/7,28).
Während die international bedeutenden Aktienbörsen zumindest zweistellige Kursgewinne verzeichnen, brachte es der ATX seit Jahresbeginn lediglich auf ein kleines Plus von 4 Prozent. Dagegen verbesserte der Dow Jones der New Yorker Börse um 23 Prozent oder der Frankfurter Aktienindex DAX um 22 Prozent. Zumindest bei den Handelsumsätzen machte sich in Wien erstmals sei Ausbruch der Krise wieder ein leichter Anstieg bemerkbar.
Der österreichische Aktienmarkt hinkt zwar hinter der internationalen Entwicklung hinterher, wird von den Analysten dafür aber mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2014 von 9,6 historisch günstig bewertet. Gleichzeitig wird für die ATX-Unternehmen ein Gewinnwachstum von 29 Prozent prognostiziert. Zum Vergleich: die 500 größten Unternehmen an der New Yorker Börse weisen ein KGV von 15 und ein Gewinnwachstum von 10,2 Prozent auf, die deutschen Blue Chips liegen bei einem KGV von 12,7 und 10,5 Prozent Gewinnaussichten.
Zwei Haupttriebfedern orten die Erste-Analysten für die heimischen börsenotierten Unternehmen: die globale Nischenplayer-Funktion von Firmen wie Andritz, Semperit, Lenzing, voest oder SBO, und die Ausrichtung vieler Unternehmen auf Osteuropa. So sollten die osteuropäischen Länder auch in den kommenden beiden Jahren deutlich stärker wachsen als die Eurozone. Wettbewerbsvorteile gebe es bei Lohnkosten, Produktivität, Steuern und den Standorten. Zudem habe sich die Einschätzung von Ratingagenturen und des Sentiments für die CEE-Länder verbessert.
Ein weiteres Argument, das für Aktien spricht, ist laut Mostböck ihre deutlich höherer Attraktivität gegenüber zehnjährigen Staatsanleihen. Hier gebe es bei den Renditen einen Unterschied von 700 Basispunkten zu Gunsten von Aktien.
Im Laufe des kommenden Jahres wird mit einigen Bewegungen am Aktienmarkt gerechnet. Während im ersten Quartal die Stimmung noch gut sein sollte, könnte bis zum Sommer eine volatilere Phase eine Konsolidierung oder sogar Korrektur bewirken. Gegen Jahresende wird eine leicht zweistellige Performance erwartet.
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