Die Börse wird symbolisch dargestellt durch zwei Tiere, die bereits in der Antike verehrt wurden: Der Bulle und der Bär. Der Bulle, dessen Hornstöße von unten nach oben erfolgen, steht hier für den Optimisten, der auf steigende Kurse setzt.
Der Bär hingegen schlägt mit seiner Pranke von oben nach unten und dies meist erst, wenn er angegriffen wird. Er ist also eher pessimistisch. Entsprechend wird eine Baisse auch als "Bärenmarkt" bezeichnet, da die Pessimisten das Geschehen an den Märkten bestimmen, was weitreichende Folgen haben kann.
Eine Baisse zeichnet sich dadurch aus, dass die Pessimisten das Ruder an den Börsen übernehmen: Sie glauben nicht mehr an eine positive Weiterentwicklung der Kurse und beginnen, ihre Papiere zu verkaufen. Dies führt naturgemäß zu starken Kursverlusten, welche dazu führen, dass immer hastiger verkauft wird, um nicht weiter zu verlieren.
In vielen Fällen dieser Art kann auch eine kurzfristige Erholung der Kurse an der Baisse nichts ändern: Die Anleger verkaufen nun erst recht, um sich noch Gewinne zu sichern, von denen sie annehmen, dass sie nicht von Dauer sein werden. Die Kurse brechen folglich immer weiter ein, wenn auch in einer Wellenbewegung. Im schlimmsten Fall kann eine Baisse zu einem Börsencrash führen. 1929 bietet hierfür ein anschauliches und unvergessliches Beispiel.
Bleibt sie indes im Rahmen, handelt es sich um den normalen Teil eines Konjunkturzyklus: Börse, Wirtschaft und Märkte sind Schwankungen unterworfen, die normalerweise absehbar und überschaubar sind. Es ist häufig die Panik der Anleger, die zu übertriebenen Ausschlägen am Barometer der Kurse sorgtzurück zur Übersicht