Wie erwartet 0,00 Prozent |
21.07.2016 13:50:00
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EZB lässt Leitzins unverändert auf Rekordtief
Der sogenannte Hauptrefinanzierungssatz bleibt auf dem Rekordtief von 0,00 Prozent, wie die EZB am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Auch beim sogenannten Einlagensatz (derzeit minus 0,40 Prozent, "Strafzins für die Banken") und beim sogenannten Spitzenrefinanzierungssatz (0,25 Prozent) gab es keine Veränderungen. Die Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi beginnt um 14.30 Uhr.
Im Vorfeld hatten Volkswirte der Banken überwiegend nicht damit gerechnet, dass die EZB Änderungen ihrer Geldpolitik bekanntgeben wird. Entscheidend dürfte aber sein, ob EZB-Präsident Mario Draghi auf der Pressekonferenz ab 14.30 Uhr Hinweise auf weitere Maßnahmen in den kommenden Monaten gibt. Einige Beobachter erwarten, dass die EZB im September neue Maßnahmen verkünden könnte. Um die absehbaren Knappheiten am Anleihemarkt zu beseitigen, muss die EZB wohl einiger ihrer selbst auferlegten Regeln lockern. Im September werden auch neue EZB-Prognosen zur Inflations- und Wirtschaftsentwicklung veröffentlicht.
Trotz wachsender Konjunktursorgen nach dem Brexit-Votum bleibt die Europäische Zentralbank (EZB) mit dieser Entscheidung vorerst in Lauerstellung. Erst im März hatten die Währungshüter ihren Kurs gegen Mini-Inflation und Konjunkturschwäche drastisch verschärft. Erstmals wurde der Zins, zu dem Banken frisches Zentralbankgeld bekommen, auf Null gesenkt. In Staatsanleihen und andere Wertpapiere steckt die EZB noch mehr Geld: 80 Milliarden Euro monatlich. Seit Juni kauft die Notenbank auch Unternehmensanleihen. Die EZB bekräftigte, dass das Kaufprogramm bis mindestens März 2017 und notfalls darüber hinaus aufrechterhalten wird.
Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at
Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at
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