"Gut für alle" |
20.08.2019 10:32:00
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Trump: US-Notenbank soll Zinsen um mindestens 1,00 Prozentpunkte senken
Im Fall einer solchen ungewöhnlich starken Zinssenkung würde laut Trump die US-Wirtschaft "noch besser" laufen. Zudem würde die Weltwirtschaft stärker und schneller wachsen. Dies wäre "gut für alle", erklärte Trump. Derzeit würde der starke Dollar "leider" andere Teile der Welt belasten. Zudem kritisierte Trump einmal mehr Notenbankchef Jerome Powell. Dieser habe einen "schrecklichen Mangel an Visionen", schrieb Trump. Er selbst hatte Powell als Fed-Präsident vorgeschlagen. Die Nominierung war Ende 2017 an den Finanzmärkten als Signal der Kontinuität der US-Geldpolitik gewertet worden. Damals hatte Trump den Währungshüter als bestens geeignet, engagiert und klug beschrieben.
Der Devisenmarkt reagierte kaum auf die neue Kritik des Präsidenten. "Der Markt tat US-Präsident Donald Trumps Tweets erneut ab als das übliche Gemeckere über die Fed und den starken Dollar", kommentierte Devisenexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank. Solange auf die Aussagen des Präsidenten keine Taten folgen, dürfte der US-Dollar auch künftig wenig auf Trump-Attacken reagieren.
Die Fed hatte Ende Juli erstmals seit einem Jahrzehnt den Leitzins gesenkt, um 0,25 Prozentpunkte. Damit liegt der Leitzins aktuell zwischen 2,00 und 2,25 Prozent. Grundsätzlich zeigte sich die Fed für weitere Maßnahmen offen. Sie verwies auf das verlangsamte globalen Wachstum und die Unsicherheit angesichts des Handelskriegs zwischen den USA und China. Zur Wochenmitte veröffentlicht die Fed ihr Protokoll zur jüngsten Zinssitzung.
An den Finanzmärkten erhoffen sich die Anleger vom Notenbank-Treffen im amerikanischen Jackson Hole neue Hinweise auf die weitere US-Geldpolitik. Vor allem eine für Freitag geplanten Rede des Fed-Präsidenten steht stark im Fokus der Investoren. "Am Markt wird davon ausgegangen, dass Powell eine weitere Zinssenkung auf der September-Sitzung in Aussicht stellen wird", sagte Analyst Manuel Andersch von der BayernLB. Die Erwartungen an die Fed seien aber mittlerweile gewaltig. Nach Einschätzung von Andersch besteht die Gefahr, dass die Konferenz-Reden enttäuschen.
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WASHINGTON (dpa-AFX)
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