Prognose |
06.05.2014 11:31:32
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OECD fordert EZB zu Zinssenkung auf
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Euroraums dürfte 2014 demnach um 1,2 und 2015 um 1,7 Prozent wachsen. Die OECD-Prognose entspricht damit exakt jener, die die EU-Kommission am Vortag veröffentlicht hat. Für Deutschland, die größte Volkswirtschaft, werden Wachstumsraten von 1,9 und 2,1 Prozent vorausgesagt. Hier soll die Inflationsrate bis 2015 auch auf über 2 Prozent steigen, während die OECD für den Euroraum einen Anstieg auf nur 1,3 Prozent erwartet.
"Die sehr niedrige Grundtendenz der Inflation und die großen Kapazitätsüberhänge in der Wirtschaft dürften den Erwartungen zufolge noch mehrere Quartale lang andauern. Daher sollten der Hauptrefinanzierungssatz auf null und möglicherweise der Einlagensatz auf ein leicht negatives Niveau gesenkt und bis mindestens Ende 2015 auf diesem Niveau belassen werden", merkte die OECD an.
Zusätzliche unkonventionelle Maßnahmen wären laut OECD erforderlich, wenn sich "keine eindeutigen Anzeichen einer Rückkehr der Inflation in Richtung des Zielwerts der EZB" abzeichnen, oder wenn ein "deflationäres Szenario" einzutreten droht. "Derartige Maßnahmen sollten rasch eingeführt werden, selbst wenn die Inflationserwartungen noch verankert scheinen, da stabile Erwartungen unter Umständen auf der Annahme beruhen, dass Korrekturmaßnahmen ergriffen werden, und sich folglich abrupt ändern können, wenn die Geldpolitik als untätig betrachtet wird."
Für die US-Wirtschaft prognostiziert die OECD in diesem und im nächsten Jahr 2,6 und 3,5 Prozent Wachstum, für China 7,4 und 7,3 Prozent.
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May 06, 2014 05:03 ET (09:03 GMT)
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Von Hans Bentzien
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