Coronavirus-Krise |
03.03.2020 19:13:00
|
OeNB-Holzmann: EZB sollte nicht überreagieren
Eine Änderung des Leitzinses hätte derzeit eher einen psychologischen Effekt, sei aber eine sekundäre Maßnahme, so der Gouverneur. Primär müssten die Staaten mit fiskalischen Stimuli eingreifen, um die Konjunktur zu stützen.
Neben einer Zinssenkung kämen theoretisch auch Langfristkredite (TLTRO) in Frage, um die Wirtschaft zu stützen. Auch hier sieht Holzmann aber keine Eile. Es sei jedoch eine Maßnahme, über die auf jeden Fall nachgedacht werden wird, so der OeNB-Chef.
An den Finanzmärkten wurde bereits am gestrigen Montag gehofft, dass die internationalen Notenbanken mit einer koordinierten Aktion die vom Coronavirus beeinträchtigte Konjunkturentwicklung unterstützen werden. Spekulationen diesbezüglich wurden vor allem von der japanischen Notenbank angefeuert, nachdem der japanische Notenbankchef Haruhiko Kuroda geldpolitische Unterstützung für die zuletzt instabilen globalen Finanzmärkte signalisiert hatte.
Auch die EZB hatte am späten Montagabend erklärt, sie werde notfalls mit gezielten geldpolitischen Schritten auf die sich verschärfende Coronavirus-Krise reagieren. Notenbank-Chefin Lagarde erklärte, die EZB stehe bereit, entsprechend der Notwendigkeit und der zugrunde liegenden Risiken angemessene und gezielte Maßnahmen zu ergreifen. EZB-Vizepräsident Luis de Guindos hatte überdies bestätigt, dass die führenden Notenbanken Gespräche über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie führen.
bel/tsk
Weitere Links: