EZB-Zinspolitik |
23.02.2022 17:22:00
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OeNB-Gouverneur Holzmann plädiert für zwei Zinserhöhungen 2022
"Mir würden zwei Zinsschritte bis Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres gefallen", ergänzte der Notenbanker. "Einige Kollegen von mir wären hier vielleicht noch progressiver, andere dagegen zurückhaltender."
Grob gerechnet wären 1,5 Prozent der Richtwert, wohin sich die Leitzinsen bewegen müssten. "Erst beim Erreichen dieses Wertes wäre unsere Zinspolitik nicht mehr expansiv, sondern neutral", sagte Holzmann. "Das sollten wir den Marktteilnehmern klar kommunizieren." Wann dieser Wert erreicht werden sollte, hänge davon ab, wie hartnäckig die Inflation sei. "Ich denke jedoch, dass ein Leitzins von ganz grob 1,5 Prozent im Jahr 2024 realistisch sein könnte, wenngleich sich das durchaus etwas nach vorne oder nach hinten verschieben kann", sagte das Ratsmitglied.
Aktuell liegt die Inflationsrate in der Eurozone bei rund 5 Prozent und damit weit über der Zielmarke von 2 Prozent, während weiterhin eine Nullzinspolitik gefahren wird. Holzmann geht davon aus, dass die EZB die Situation im März neu bewerten müsse. "Zur Diskussion stehen sicherlich ein schnelleres Auslaufen aller Anleihekäufe und die Frage von Zinserhöhungen noch in diesem Jahr", sagte Holzmann.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte sich zuletzt gegen einen abrupten Richtungswechsel ausgesprochen. Sie betonte, dass es Zinserhöhungen erst nach dem Ende der Anleihenkäufe geben werde. Holzmann widersprach dieser Sicht und sagte der "NZZ", die EZB könne davon abweichen und auch Zinsen erhöhen, bevor die Käufe endeten. So könnte die erste Anhebung im Sommer kommen und somit noch vor Ende der Käufe. Ein zweiter Zinsschritt könne dann Ende 2022 kommen: "Das würde ich favorisieren", fügte er hinzu.
itz/cs
(APA)
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