05.11.2018 10:04:50
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MÄRKTE EUROPA/Behauptet - Nachrichtenlage und Zinsen bremsen
FRANKFURT (Dow Jones)--Behauptet zeigen sich die europäischen Aktienmärkte am Montag im frühen Handel. Wie erwartet lässt sich die Fülle an Informationen kaum in einen einheitlichen Kurstrend umsetzen. Dazu stehen mit der US-Zinsentscheidung am Donnerstag und den -Zwischenwahlen am Dienstag wichtige, möglicherweise richtungweisende Ereignisse bevor.
Kaum belastend wirken schwache Vorlagen aus Asien, nachdem die US-Börsen zwar negativ auf die Apple-Zahlen und die vom US-Arbeitsmarktbericht ausgehenden Zinserhöhungssorgen reagiert, sich aber zum Handelsende auch wieder etwas erholt hatten. Der DAX liegt 0,1 Prozent zurück bei 11.510 Punkten, der Euro-Stoxx-50 liegt kaum verändert bei 3.216 Punkten.
Berichte über eine baldige Lösung im US-chinesischen Handelsstreit überdeckten das Apple-Minus an der Wall Street zum Teil. Händler schauen nun darauf, ob sich Apple erholen können. Schließlich sei Apple die letzte der sogenannten FANG-Aktien, die noch nicht in den Korrekturmodus übergegangen sei.
"Erhöht die US-Notenbank das Tempo der Zinserhöhungen, werden Aktien zunehmend unattraktiv. Vor allem die hoch bewerteten Technologieaktien könnte es schwer treffen", warnt Milan Cutkovic von Axitrader. Die US-Anleihekurse waren nach dem starken Arbeitsmarktbericht auf Tauchstation gegangen. Die US-Zehnjahresrendite sprang kräftig an um 9 Basispunkte auf 3,21 Prozent.
Schlechte Daten aus China
Der US-chinesische Handelsstreit wird wieder nüchterner eingeschätzt. "Zumindest auf kurze Sicht ist wohl kein Abkommen zu erwarten", sagt ein Marktteilnehmer. Die Nachrichtenlage hier ist widersprüchlich.
An Chinas Wirtschaft geht der Streit weiter nicht spurlos vorbei. Im Oktober sank der Caixin-Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen auf 50,8 gegenüber 53,1 im September und fiel damit auf den tiefsten Stand seit 13 Monaten. Chinas Präsident Xi Jinping kündigte derweil zwar an, Zölle zu senken, um Importe erschwinglicher zu machen, sowie Maßnahmen zur Gleichbehandlung ausländischer Unternehmen und zum Schutz des geistigen Eigentums zu ergreifen - das aber nicht zum ersten Mal. Als weiterer Belastungsfaktor schwelt im Hintergrund die Brexit-Thematik.
Stresstest lenkt Blicke auf Banken
Bankaktien stehen im Blick mit dem Stresstestergebnis der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde EBA. Überraschend steht die britische Barclays an der Spitze der empfindlichsten Institute, gefolgt von Lloyds Banking. Deutsche Banken kamen besser davon, vor allem die Commerzbank. Deutsche Bank legen 0,2 Prozent zu, Barclays ebenfalls, während Commerzbank und Lloyds leicht nachgeben.
Geschäftszahlen am oberen Ende der Prognosespanne hat Siemens Healthineers vorgelegt, die Aktien legen um 3,2 Prozent zu. Die niederländische Post hat die Erwartungen mit ihren Geschäftszahlen übertroffen und kann, anders als die Deutsche Post, ihr Briefporto erhöhen. Die Aktie büßt dennoch 2,3 Prozent ein. Analysten bemängeln, dass das Unternehmen den Ausblick nicht angehoben hat.
Der Betreiber von Tankanlagen Vopak profitiert von einer bestätigten Prognose, der Kurs springt um 5 Prozent. Novartis haben einen zuversichtlichen Blick auf seine Forschungs-Pipeline gegeben, der Kurs steigt um 0,4 Prozent.
Im DAX fallen Lufthansa nach der jüngsten Kursrally um 0,6 Prozent und nachdem Bernstein das Kursziel leicht gesenkt hat. Ryanair hat starke Verkehrszahlen veröffentlicht, worauf die Aktie um knapp 1 Prozent zulegt.
Bei AAP Implantate drückt eine Gewinnwarnung die Aktien um 10 Prozent. Der Kurs des Industriekameraspezialisten Basler gibt 0,4 Prozent nach. Hier sind in den ersten neun Monaten Umsatz und Gewinn gefallen, der Margenausblicks wurde aber bestätigt.
Ölwerte trotzen Ölpreis
Ölwerte halten sich, gemessen an ihrem Subindex, gegenüber den Freitagniveaus. Dass die Ölpreise eher weiter nachgeben belastet sie zunächst nicht weiter. Am Montag tritt eine zweite Welle von US-Sanktionen gegen Iran in Kraft, die in letzter Konsequenz ein globale niedrigeres Ölangebot zur Folge haben dürfte. Kompensiert wird dies aber zum Teil durch eine höhere Förderung seitens der USA und der Opec, weshalb die Ölpreise in den vergangenen Wochen auch meist nachgaben. Belastet werden sie außerdem von Sorgen um die globale Konjunktur, unter anderem wegen des Handelsstreits zwischen den USA und China.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.215,97 0,05 1,56 -8,22
Stoxx-50 2.948,16 0,09 2,61 -7,23
DAX 11.510,52 -0,07 -8,47 -10,89
MDAX 24.369,80 -0,43 -104,13 -6,99
TecDAX 2.661,58 -0,25 -6,79 5,24
SDAX 11.268,80 -0,46 -52,51 -5,20
FTSE 7.086,84 -0,10 -7,28 -7,72
CAC 5.098,08 -0,08 -4,05 -4,04
Bund-Future 159,70 0,16 2,25
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.30 Uhr Do, 18.23 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1384 -0,07% 1,1434 1,1419 -5,3%
EUR/JPY 128,88 -0,07% 129,19 128,61 -4,7%
EUR/CHF 1,1435 +0,12% 1,1445 1,1437 -2,4%
EUR/GBP 0,8758 +0,02% 0,8783 0,8781 -1,5%
USD/JPY 113,21 -0,01% 112,97 112,62 +0,5%
GBP/USD 1,2996 -0,10% 1,3020 1,3002 -3,8%
Bitcoin
BTC/USD 6.446,87 +2,1% 6.374,18 6.370,90 -52,8%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 J. -0,62 -0,61 -0,01
Deutschland 10 J. 0,43 0,43 0,00
USA 2 Jahre 2,89 2,92 1,00
USA 10 Jahre 3,20 3,21 0,79
Japan 2 Jahre -0,13 -0,13 0,01
Japan 10 Jahre 0,13 0,12 0,08
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 62,66 63,14 -0,8% -0,48 +7,9%
Brent/ICE 72,41 72,83 -0,6% -0,42 +14,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.232,69 1.233,02 -0,0% -0,33 -5,4%
Silber (Spot) 14,73 14,75 -0,1% -0,02 -13,0%
Platin (Spot) 869,85 868,75 +0,1% +1,10 -6,4%
Kupfer-Future 2,79 2,81 -0,7% -0,02 -16,8%
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/gos
(END) Dow Jones Newswires
November 05, 2018 04:05 ET (09:05 GMT)
Aktien in diesem Artikel
Barclays PLC ADR Cert. Deposito Arg. Repr. 0.1666 ADRs | 15 000,00 | -6,10% | |
Barclays plc | 3,14 | 1,62% | |
Barclays PLCShs American Deposit.Receipts Repr.4 Shs | 13,08 | 1,24% | |
Basler AG | 6,01 | -1,64% | |
Commerzbank AG (spons. ADRs) | 15,10 | -1,31% | |
Commerzbank | 15,26 | -1,61% | |
Deutsche Bank AG | 16,24 | -1,67% | |
Lloyds Banking Group PLC 9 3-4 % Non.Cum.Irrd.Pref.Shs | 1,53 | 0,99% | |
Lloyds Banking Group PLC ADR Cert. Deposito Arg. Repr. 2 ADRs | 1 530,00 | -0,65% | |
Lloyds Banking Group PLC 9 1-4 % Non.Cum.Irrd.Pref.Shs | 2,27 | 20,11% | |
Lloyds Banking Group | 0,65 | 0,00% | |
Lloyds Banking Group PLC Pfd Shs Sp Am Dep Rcpt Repr 1-1000th Perp Prf Shs Reg-S Fx-Flt | 98,56 | -0,70% | |
Lloyds TSB Group PLCShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr. 4 Shs | 2,69 | 0,37% | |
Ryanair | 19,31 | 0,99% | |
Ryanair Holdings PLC (spons. ADRs) | 42,80 | 0,00% | |
Siemens Healthineers AG | 51,90 | -1,14% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 884,75 | -0,43% |