Koppelung an Inflation |
24.09.2013 15:43:30
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Fed könnte Zinswende weiter verschieben
Die Fed hat den Finanzmärkten bereits das Versprechen (Notenbanksprech: "Forward Guidance") gegeben, ihre Politik des ultrabilligen Geldes mindestens so lange fortzuführen, bis die derzeit bei 7,3 Prozent liegende Arbeitslosenquote unter 6,5 Prozent gefallen ist.
Auch die Inflationsrate ist auf einen Maximalwert von 2,5 Prozent gedeckelt, ab dem die Fed ihre Geldflut eindämmen will. Das heißt aber nur, dass die Teuerung durch die massive Geldschwemme nicht aus dem Ruder laufen darf. Zusätzlich könnte dem Zeitungsbericht nach auch noch eine Untergrenze gesetzt werden.
Dies würde bedeuten, selbst wenn die Arbeitslosenquote unter 6,5 Prozent fällt - das dürfte nach jüngsten Prognosen der Fed frühestens Ende 2014 der Fall sein - würde die Geldpolitik ultralocker bleiben, sofern die Inflation auf niedrigem Niveau verharrt. Zuletzt hatten die Verbraucherpreise lediglich mit einer Jahresrate von 1,2 Prozent angezogen.
"Wir sollten sehr vorsichtig mit Zinsanhebungen sein, solange die Inflation dauerhaft unter ihrem Zielwert bleibt", zitiert die "Washington Post" den scheidenden Notenbankchef Ben Bernanke. Die Notenbank strebt eine Jahresrate von 2,0 Prozent an.
Es bleibt allerdings unklar, wo die Inflationsuntergrenze, um die die Fed ihre "Forward Guidance" erweitern könnte, konkret liegen würde. So heißt es in dem Zeitungsbericht, dass der hochrangige Notenbanker Charles Evans keine Zinserhöhungen unterstützen wolle, solange die Inflationsrate unter 1,5 Prozent verharre - auch wenn die Arbeitslosigkeit unter das 6,5-Prozent-Ziel der Notenbank falle.
Die Fed hatte am vergangenem Mittwoch überraschend ihren ultralockeren geldpolitischen Kurs beibehalten. Die von den Finanzmärkten erwartete Reduzierung der milliardenschweren Anleihekäufe zum Ankurbeln der Wirtschaft war ausgeblieben. Nun rätseln Anleger erneut, wann die Fed anfangen wird, ihre geldpolitische Wende einzuleiten./hbr/bgf
WASHINGTON/FRANKFURT (dpa-AFX)
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