Keine Überraschung |
19.01.2017 13:55:43
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EZB lässt Geldpolitik wie erwartet unverändert
Diese Wertpapierkäufe sollen laut aktueller Mitteilung zunächst bis Ende 2017, auf jeden Fall aber so lange dauern, bis der EZB-Rat eine nachhaltige Korrektur der Inflationsentwicklung erkennt, die mit seinem Inflationsziel im Einklang steht. Zuletzt betrug die Inflationsrate im Euroraum 1,1 Prozent, das mittelfristige Ziel liegt bei knapp 2 Prozent.
Das Monatsvolumen der Ankäufe beträgt bis März 80 Milliarden Euro und ab April 60 Milliarden Euro. Sollte sich der Ausblick eintrüben oder sollten die Finanzierungsbedingungen nicht mehr mit einem weiteren nachhaltigen Inflationsanstieg im Einklang stehen, will der EZB-Rat Umfang und/oder Dauer der Ankäufe ausweiten. Der Erwerb von Wertpapieren erfolgt parallel zu Neuinvestitionen der Tilgungszahlungen für fällig werdende Wertpapiere.
Nach diesen wie erwartet ausgefallenen Beschlüssen steht nun die gegen 14.30 Uhr beginnende Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi im Mittelpunkt des Interesses. Beobachter warten vor allem auf Aussagen Draghis zum unerwartet deutlichen Inflationsanstieg im Dezember - von 0,6 auf 1,1 Prozent -, aber auch zu den ökonomischen Implikationen des geplanten britischen EU-Austritts, die beginnende Präsidentschaft Donald Trumps und die Lage des italienischen Bankensektors.
Dem EZB-Rat lagen zu seinen Beratungen die Ergebnisse der jüngsten Umfrage unter den regelmäßig befragten Professional Forecasters vor. Möglicherweise wird Draghi andeuten, wie sich deren langfristige Inflationserwartungen entwickelt haben. Veröffentlicht werden die Ergebnisse am Freitag um 10.00 Uhr.
DJG/hab/apo
Dow Jones Newswires
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)
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