Geldpolitik bestätigt 15.03.2016 08:05:52

Bank of Japan wird bei Wirtschaftsausblick vorsichtiger

Damit weist sie indirekt auf die Schwierigkeiten hin, das Wachstum wie erhofft wieder in Schwung zu bringen.

   Die Notenbank bekräftigte ihre Einschätzung einer flauen Entwicklung bei Industrieproduktion und Exporten. Sie ergänzte in ihrer Erklärung nach der Ratssitzung jedoch das Wort Trend für die aktuelle Entwicklung. Dies werten Volkswirte als Hinweis, dass die Wirtschaft noch nicht auf den Erholungspfad zurückgekehrt ist. Die BoJ senkte zugleich ihre Inflationserwartungen.

   Die Bestätigung der Geldpolitik erfolgt trotz des Gegenwinds für die "Abenomics", das Wachstumsprogramm von Ministerpräsident Shinzo Abe. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich teilweise verbessert und teilweise verschlechtert, nachdem die Zentralbank im Januar zum unorthodoxen Mittel negativer Zinssätze gegriffen hatte. Dies war von Beobachtern als fast verzweifelter Versuch gewertet worden, das Wachstum wiederzubeleben.

   Mit 7 zu 2 stimmten die Ratsmitglieder für die Beibehaltung des Zinssatzes für bestimmte Mindestreserveeinlagen von minus 0,1 Prozent. Mit 8 zu 1 Stimmen bestätigte das Gremium wie erwartet das Volumen des Anleihekaufprogramms, ihres derzeit bestimmenden geldpolitischen Instruments, bei 80 Billionen Yen pro Jahr zu belassen.

   Japans Wirtschaftsleistung war im vierten Quartal geschrumpft und dürfte im laufenden Quartal bestenfalls leicht steigen. Die Realeinkommen waren zuletzt gesunken und dürften sich im laufenden Jahr kaum spürbar erhöhen. Dazu ist die Inflation niedrig und steht eher vor einem weiteren Rückgang als vor einem Anziehen. Auch die Inflationserwartungen auf Verbraucherebene sind tendenziell rückläufig.

   Die Bank of Japan hatte eigentlich gehofft, mit der Einführung negativer Zinsen ihren Kampf gegen die Deflation zu intensivieren, die das Land seit nunmehr zwei Jahrzehnten plagt. Sie bestätigte zugleich frühere Aussagen, die Zinsen weiter senken zu wollen, sollte dies notwendig sein. Mit dem Strafzins zielte die Notenbank darauf ab, die Kreditkosten zu drücken, um so Investitionen und Konsum anzuschieben.

   Zugleich wollte sie damit die Aufwertung des Yen stoppen und Unterstützung für den Aktienmarkt liefern. Doch seitdem hat der Yen gegenüber dem US-Dollar rund 6 Prozent an Wert gewonnen. Der Nikkei-Index hat sich zwar von seinem Einbruch nach der Entscheidung von Januar erholt, liegt jedoch weiter unterhalb des Niveaus vor Einführung der Negativzinsen.

   TOKIO (Dow Jones)

Weitere Links:

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Indizes in diesem Artikel

NIKKEI 225 38 134,97 -0,80%