FOMC-Protokoll 23.11.2016 20:32:46

US-Notenbank Fed signalisiert Zinserhöhung im Dezember

Einige der Notenbanker forderten explizit einen Zinsschritt im Dezember, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll der Sitzung hervorgeht.

   "Die meisten Teilnehmer vertraten die Ansicht, dass es sehr wohl angemessen sein könnte, die Zinsen relativ bald zu erhöhen", heißt es in dem Protokoll. Allerdings hatten es die einen eiliger als die anderen. Die eine Seite wollte mehr Fortschritte bei Inflation und auf dem Arbeitsmarkt abwarten, andere wollten bereits im November zu Zinsen anheben.

   Da die Sitzung im November nur wenige Tage vor der US-Präsidentenwahl stattfand, verhielt sich die US-Notenbank damals ruhig und bestätigte ihren Leitzins. Zugleich fassten die Währungshüter eine Zinserhöhung im Dezember ins Auge. Weil die befürchteten Marktturbulenzen nach dem Sieg von Donald Trump ausblieben, rechnen die Finanzmärkte inzwischen fest mit einem Zinsschritt bei der Sitzung am 14. Dezember: Eine Erhöhung um 25 Basispunkte ist an den Terminmärkten zu 94 Prozent eingepreist.

   Die Fed hatte ihre Zinsen im Dezember 2015 erstmals seit fast zehn Jahren wieder angehoben, um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent. Seither zauderte sie mit weiteren Zinsschritten, weil immer wieder turbulente Entwicklungen die Pläne durchkreuzten, etwa das Börsenbeben in China zu Jahresbeginn, der Brexit-Beschluss im Sommer und der ungewisse Ausgang der US-Wahl im Herbst.

   Bei der November-Sitzung waren sich die Teilnehmer laut Protokoll generell einig, dass sich die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt verbessert haben. Bei der Inflation jedoch reichte der Fortschritt einigen noch nicht aus.

Von Harriet Torry

WASHINGTON (Dow Jones)

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