Hohe Kerninflation |
14.04.2023 10:33:44
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EZB-Ratsmitglieder plädieren für weitere Zinssteigerungen
Nagel betonte, die EZB müsse mit Blick auf die Inflation wirklich wachsam sein. Er sagte aber auch, dass er sich vor der Entscheidung im Mai die Daten ansehen wolle, die Auskunft über mögliche Folgen der jüngsten Finanzmarktturbulenzen geben könnten. Nagel zufolge erwartet die Bundesbank im Gegensatz zum IWF für 2023 keine Rezession in Deutschland.
Das maltesische Ratsmitglied Edward Scicluna sagte, so lange die Kerninflation steige, müsse die EZB ihrem Mandat folgen und die Inflation bekämpfen. Martins Kazaks (Lettland) zufolge ist ein Zinsschritt von abermals 50 Basispunkten im Mai nicht ausgeschlossen. "Das Risiko, zu wenig gegen die Inflation zu tun, ist höher, als zu viel zu tun", sagte er. Auch aus Sicht von Robert Holzmann (Österreich) sind 50 Basispunkte denkbar.
Der Gouverneur der Zentralbank Zyperns, Constantinos Herodotu, sagte dagegen: "Es gibt bereits Anzeichen dafür, dass die Kreditvergabe zurückgeht, und das ist eine Folge der Geldpolitik." Die EZB müsse datenabhängig agieren.
Auch das italienische EZB-Ratsmitglied Ignacio Visco plädierte für ein behutsames Vorgehen: "Die Unsicherheit ist sehr hoch, und wir müssen sehr vorsichtig sein", sagte er. Er finde das Tempo und Ausmaß möglicher Zinserhöhungen problematisch. Die EZB müsse die Wirkungen ihrer bisherigen Zinsschritte abwarten.
FRANKFURT (Dow Jones)
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