Rekordtief 21.04.2016 14:50:00

EZB lässt Leitzinsen unverändert

Nach Mitteilung der EZB bleibt der Hauptrefinanzierungssatz bei 0,00 Prozent, der Spitzenrefinanzierungssatz bei 0,25 Prozent und der Satz für Bankeinlagen bei der EZB bei minus 0,40 Prozent. Das bedeutet, dass sich die Banken weiterhin sehr billig bei der Zentralbank refinanzieren können, sie der EZB aber andererseits für die Anlage überschüssiger Gelder 0,40 Prozent Zinsen zahlen müssen. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten diese Entscheidungen prognostiziert. Die EZB hat ihren Einlagenzins erst im März auf das aktuelle Niveau gesenkt.

An den Finanzmärkten ist für das laufende Jahr eine weitere EZB-Zinssenkung eingepreist. EZB-Präsident Mario Draghi hatte nach der jüngsten Zinsentscheidung angedeutet, dass sich die Zentralbank für den Fall weiterer Lockerungsmaßnahmen stärker auf andere, unkonventionelle Instrumente verlegen will. Diese Aussage wurde später aber weder von anderen EZB-Offiziellen noch vom Protokoll der Ratssitzung bestätigt.

Die EZB teilte im Zuge der Kommunikation des Zinsbeschlusses mit, dass sie sich nun auf die Umsetzung der unkonventionellen Maßnahmen konzentrieren wird, die bei der Ratssitzung am 10. März beschlossen wurden. Sie bestätigte zudem, dass das Wertpapierkaufprogramm auf ein Monatsvolumen von 80 Milliarden Euro erhöht worden ist.

Informationen über "Aspekte der Umsetzung des Ankaufprogramms für Unternehmensanleihen" will die EZB nach Ende der Pressekonferenz mit Präsident Draghi veröffentlichen.

In der gegen 14.30 Uhr beginnenden Pressekonferenz wird Draghi voraussichtlich erneut Fragen zu möglichen weiteren Zinssenkungen und zum so genannten Helikoptergeld gestellt bekommen.

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)

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