APP-Wiederanlage beendet 15.06.2023 15:27:46

EZB hebt Leitzinsen wie erwartet um 25 Basispunkte an

EZB hebt Leitzinsen wie erwartet um 25 Basispunkte an

Wie die EZB nach zweitägigen Beratungen mitteilte, steigen die Leitzinsen um 25 Basispunkte auf 4,0 Prozent. Zum Zinsausblick heißt es in dem geldpolitischen Statement unverändert: "Der EZB-Rat wird mit seinen künftigen Entscheidungen dafür sorgen, dass die Zinsen ein ausreichend restriktives Niveau erreichen, damit die Inflation rasch auf das mittelfristige Ziel von 2 Prozent sinkt, und dass die Zinsen so lange wie erforderlich auf restriktivem Niveau bleiben." Das deutet darauf hin, dass das Gremium seine Zinsen zumindest im Juli ein weiteres Mal erhöhen wird.

Der EZB-Rat bekräftigte zudem seine Absicht, die Wiederanlage von Tilgungsbeträgen fällig gewordener, unter dem APP-Programm erworbener Anleihen im Juli zu beenden.

QC: EZB tritt auf die Euphorie-Bremse

"Die EZB tritt auf die Euphorie-Bremse", kommentiert QC Partners die Zinsentscheidung. Die Notenbank verweise vor allem auf die noch immer zu hohe Inflationsrate. "Die Anhebungen der Inflationsprognosen für das laufende und die beiden kommenden Jahre fallen mit jeweils 0,1 Prozentpunkten zwar denkbar gering aus. Aber sie sind dennoch ein deutliches Signal an die Märkte", heißt es. Die EZB mache deutlich, dass niemand auf schnell und stark fallende Zinsen setzen sollte.

EZB-Rat sieht keine signifikanten Aufwärtsrisiken für Inflation mehr

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) sieht offenbar keine signifikanten Aufwärtsrisiken für die Inflationsentwicklung mehr. EZB-Präsidentin Christine erwähnte in ihren einleitenden Bemerkungen nach der Ratssitzung lediglich Auf- und Abwärtsrisiken für die Inflation. Im Mai hatte der EZB-Rat noch von "signifikanten Aufwärtsrisiken für den Inflationsausblick" gesprochen. Lagarde zufolge wurden die Prognosen für die Kerninflation wegen früherer Inflationsüberraschungen und des robusten Arbeitsmarkts angehoben. Beschäftigung und geleistete Arbeitsstunden seien im ersten Quartal gestiegen.

Lagarde zufolge dürfte die wirtschaftliche Dynamik in nächster Zeit schwach bleiben, sich aber später im Jahr erholen.

Zuvor hatte der EZB-Rat beschlossen, die Leitzinsen um 25 Basispunkte zu erhöhen und die Wiederanlage von Tilgungsbeträgen fällig gewordeneer Ablagen aus dem APP-Programm im Juli zu beenden. Er stellte zudem weitere Zinserhöhungen in Aussicht.

Lagarde: EZB denkt nicht über Zinspause nach

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihre Zinsen nach Aussage von EZB-Präsidentin Christine Lagarde nach heutigem Stand auch im Juli anheben. "Wenn es nicht zu einer deutlichen Veränderung unseres Basisszenarios kommt, werden wir beim nächsten Meeting erhöhen", sagte Lagarde in der Pressekonferenz nach der jüngsten EZB-Ratssitzung. Sie fügte hinzu: "Wir denken nicht über eine Zinspause nach." Die Reise der EZB sei noch nicht beendet.

Zuvor hatte der EZB-Rat beschlossen, die Leitzinsen um 25 Basispunkte zu erhöhen und die Wiederanlage von Tilgungsbeträgen fällig gewordener Anleihen aus dem APP-Programm im Juli zu beenden. Zudem hatte der volkswirtschaftliche Stab der EZB seine Inflationsprognosen für die Jahre 2023 bis 2025 angehoben. Die Kerninflation wird demnach 2025 bei 2,3 Prozent liegen. "Sie können sich vorstellen, dass wir mit diesem Inflationsausblick nicht zufrieden sind", sagte Lagarde.

Lagarde: EZB-Beschlüsse fielen mit sehr, sehr großer Mehrheit

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat seine jüngsten Beschlüsse nach Aussage von EZB-Präsidentin Christine Lagarde nahezu einmütig getroffen. Die Beschlüsse zu den Leitzinsen und zum APP-Programm seien mit "sehr, sehr großer Mehrheit" gefallen, sagte Lagarde in der Pressekonferenz nach der EZB-Ratssitzung. "Es war eine harmonische Diskussion und eine sehr gute und gründliche ökonomische Diskussion", sagte sie. Es sei dabei vor allem um den Einfluss des Arbeitsmarkts auf die Inflation gegangen.

Zuvor hatte der EZB-Rat beschlossen, die Leitzinsen um 25 Basispunkte zu erhöhen und die Wiederanlage von Tilgungsbeträgen fällig gewordener Anleihen aus dem APP-Programm im Juli zu beenden. Zudem hatte der volkswirtschaftliche Stab der EZB seine Inflationsprognosen für die Jahre 2023 bis 2025 angehoben. Die Kerninflation wird demnach 2025 bei 2,3 Prozent liegen.

FRANKFURT (Dow Jones)

Weitere Links:


Bildquelle: A.Hesse,Jorg Hackemann / Shutterstock.com,Michael Gottschalk/Photothek via Getty Images