Keine weitere Senkung? |
10.03.2016 15:36:40
|
EZB-Chef Draghi: Leitzinsen werden noch lange niedrig bleiben
Zuvor hatte die Notenbank überraschend bekanntgegeben, alle wichtigen Leitzinsen zu senken. Darüber hinaus wurde das im März 2015 gestartete Kaufprogramm von Wertpapieren ausgeweitet. Anstatt bisher 60 Milliarden Euro je Monat wird die Notenbank ab April 80 Milliarden Euro investieren. Zudem will die EZB neben Staatsanleihen, besicherten Bankanleihen und Kreditverbriefungen nun auch Anleihen von Unternehmen außerhalb des Bankensektors kaufen. Nach wie vor bleibt es bei der angepeilten Laufzeit bis mindestens zum März 2017.
Draghi:"Aus heutiger Sicht geht die EZB nicht davon aus, die Zinsen noch einmal senken zu müssen"
Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) hat ein mögliches Ende des Zinssenkungszyklus signalisiert und damit negative Reaktionen an den Finanzmärkten hervorgerufen. Bei der Pressekonferenz zur Erläuterung des jüngsten Zinsbeschlusses sagte Draghi: "Sie wissen sicher, dass wir diskutiert haben, ein abgestuftes System von Einlagenzinsen einzuführen. Wir haben uns dagegen entscheiden. Wir wollten das Signal vermeiden, dass wir glauben könnten, mit den Zinsen beliebig weit gehen zu können."
Nach Angaben des EZB-Präsidenten will die EZB bei ihrer Geldpolitik umschwenken von der Nutzung des Zinsinstruments zu anderen, unkonventionellen Instrumenten.
Draghi sagte außerdem, aus heutiger Sicht gehe die EZB nicht davon aus, die Zinsen noch einmal senken zu müssen. Er fügte aber hinzu, dass neue Fakten diese Einschätzung ändern könnten. Zuvor hatte die EZB beschlossen, ihre Leitzinsen weiter zu senken, darunter den Satz für Bankeinlagen auf minus 0,40 Prozent.
An den Finanzmärkten löste das negative Reaktionen aus. Der Euro wertete deutlich auf und lag höher als vor Bekanntgabe der Zinsentscheidung, Aktien und Bund-Future gaben alle zuvor erzielten Gewinne ab.
FRANKFURT (dpa-AFX) (Dow Jones Newswires)
Weitere Links: