26.05.2014 10:42:31
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Draghi warnt vor zu niedriger Inflation
Von Hans Bentzien
Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) hat vor den Risiken einer zu lange zu niedrigen Inflation im Euroraum gewarnt. Bei einer Konferenz im portugiesischen Sintra sagt Draghi, die EZB müsse besonders darauf achten, dass sich die Inflationserwartungen auf diese Weise nicht zu weit von ihrem Zielbereich von knapp zwei Prozent entfernten. Damit nährte er die bereits verfestigte Erwartung, dass der EZB-Rat die Geldpolitik bei seiner nächsten Sitzung Anfang Juni weiter lockern wird.
"Worauf wir derzeit besonders achten müssen, ist die Gefahr einer negativen Spirale zwischen niedriger Inflation, sinkenden Inflationserwartungen und der Kreditvergabe, besonders in den Krisenländern", sagte Draghi laut vorab verbreitetem Redetext. Die EZB hat ihren Hauptrefinanzierungssatz bereits auf 0,25 Prozent reduziert, während der Satz für Bankeinlagen bei der Zentralbank schon seit längerer Zeit bei null liegt.
Nachdem Draghi bei der Mai-Sitzung des EZB-Rats gesagt hatte, der Rat sei - nach Prüfung der dann vorliegenden Stabsprojektionen zu Wachstum und Inflation - zu handeln bereit, rechnen viele Beobachter fest mit einer weiteren Zinssenkung und anderen Maßnahmen. Weil Draghi in seiner aktuellen Rede auch einige differenzierende Bemerkungen zu den Ursachen der niedrigen Inflation machte und vor Aktionismus warnte, stieg der Kurs des Euro etwas.
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May 26, 2014 04:40 ET (08:40 GMT)
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